Mitte der 90`ziger erschienen allgemein viele interessante Entwicklungen. Eine Art kleine Zeitenwende, wo PC-Programme den großen Sprung machten und den bislang gewohnten, konventionellen Schachcomputer nahezu verdrängten. Ein Prozess, der sich über ungefähr 10 Jahre eher scheinbar vollzog. Für die Freaks jedoch war der Nischenmarkt stets nach wie vor gefragt und selbst zwei Dekaden später erlebten genau diese Geräte wieder einen regelrechten Boom.
Heute gibt es erneut ein reiches Angebot von Table-Schach-Computern, welche, bestückt mit angepasster, weit modernerer Hardware-Technik, eine Art Renaissance einleiteten. Flankiert durch ideenreiche, innovative Lösungen mittels emulierter Software, wurden so wieder technisch hervorragende Lösungen präsentiert.
Den goldenen Schnitt zwischen den Softwareentwicklungen, die am PC das Geschehen dominierten und der bestehenden konventionellen Technik aus den Achtzigern, machten vor allem die elektronischen PC-Bretter und Module. Einige davon ausgestattet mit automatischer Erkennung der Figuren, andere nicht, hatten diese den Zweck, den Schachcomputer als denkende Einheit „in einem“ zu ersetzen und somit die Rechenarbeit ausschließlich auf den PC zu verlagern.
Über die parallele Schnittstelle wurde es möglich, ein modulares Brett von Mephisto oder Tasc mit dem am PC laufenden Schachprogramm zu verbinden. Diese liefen zu jenem Zeitpunkt in aller Regel unter Windows 95 oder 98 problemlos, weil diese 32-bit Betriebssysteme jederzeit in den nativen DOS-Modus wechseln konnten. Ein puritanisches MS-DOS 6.22 (16-bit) als reine Installation war daher ebenso ausreichend um ein kompatibles Schachprogramm und seine grafische Benutzeroberfläche zu laden. Denn viele berühmte Programme der damaligen Zeit, hatten eine 16-bit Struktur, wodurch das notwendige Zusammenspiel gegeben war. Das alles funktionierte nicht weniger mit Brettern, die eine serielle Schnittstelle besaßen. Hauptsächliche Bedingung war stets, daß das Programm die Boards der verschiedenen Hersteller unterstützte.
Mit dem Terminalprogramm „PROCOMM“, simuliert in der DOSBOX 0.74 laufend und in der Konfigurations-Datei mit den nötigen Parametern versehen, insbesondere was das serielle Interface betrifft, macht es grundsätzlich möglich, einen alten Novag Super VIP oder Novag Sapphire, gleichermaßen wie den Novag Diamond am PC zu betreiben und die Partie auf das Terminal zu übertragen und zu protokollieren. Zu beachten ist in den Einstellungen immer die beidseitige Baudrate von 9600 in der Geschwindigkeit.
In seiner modernen Form ist das gleichermaßen mit dem Terminalprogramm „Putty“ möglich. Es erlaubt das Festlegen der seriellen Übertragung durch den Port21. Auf diesem Weg ist die Eingabe von Zügen (inklusive der Zugantwort des Computers) als auch die Protokollierung in einer Textdatei einfach zu handhaben. Die Weiterleitung in ein spezielles Schachprogramm wie beispielsweise Chessbase, ist dann mit theoretisch zwei Mausklicks machbar. Dort kann die Partie archiviert, analysiert und bearbeitet werden.
Wer unter anderem nicht die seltene „Novag PC-Distributor-Box“ aus dem Jahr 1990 besitzt, findet eine anwendbare Alternative im „Novag Serial Interface“ von „Berger Projects“, einem Entwickler aus Barcelona. Dieses Teil interpretiert die seriellen Befehle in unkomplizierter Weise, wodurch eine Signalübertragung zwischen Schachcomputer und dem PC ermöglicht wird.
Das generiert mehrfältige Möglichkeiten und bringt uns dahin, das dadurch auch jederzeit Computer mit Windows 10 eingesetzt werden können. Über Arena Chess 3.5 und dessen Autoplayer-Funktion ist es möglich, die serielle Schnittstelle anzusteuern. Dabei wird dann ein kompatibler Novag-Schachcomputer als Engine ins Programm integriert und kann so Matchpartien gegen andere Engines bestreiten.
Voraussetzung ist dabei in diesen Fällen immer, dass die Verbindung auch am alten Schachcomputer geöffnet wird. Das passiert z.B. bei den Geräten Novag Sapphire wie Sapphire II mit den Tastenbefehlen „Option1 + E5 (VidEo) + A1 (intEr=)“. Auf diese Weise wird der Video-Modus sowie der Datentransfer aktiviert.