Vidit,Santosh Gujrathi – Erigaisi Arjun, Chennai Grand Masters 2024 (0-1)
FEN: 4R3/4B2k/8/4K1Pp/6r1/6n1/8/8 b
Den Code von der 4 weg bis zum b zuletzt markieren, mit STRG+C kopieren, dann im Chessbase Programm mit „Bearbeiten-Einfügen-Stellung einfügen“ und die Stellung steht auf dem Brett. Mit „Partie-Daueranalyse“ Button die Analyse starten: Schwarz am Zug wird dabei erkannt. Diese Information ist in der FEN-Notation enthalten.
Die entstandene Stellung ist nicht nur relativ kompliziert – es macht sie auch zu einem Bewertungskriterium, besonders für die Software-Entwicklungen des letzten Jahrhunderts als der Durchbruch nach oben sich erst abzeichnete.
Ergebnis und Stellungsbewertung durch Stockfish 16 (10 min. Analysezeit): Schachsoftware von 2024
Brettstellung nach 87. Zug (Kxe5). Schwarz zieht und gewinnt.
87…Kg6 88.Kd6 Td4+ 89.Kc7 Te4 90.Kd8 Sf5 91.Tg8+ Kh7 92.Tf8 Sxe7 93.Tf6 Sg6 94.Tf7+ Kg8 95.Tf1 Kg7 96.Th1 h4 97.Kd7 Se5+ 98.Kc7 Sf3 99.Kc6 Sxg5 100.Kd5 Kg6 101.Ta1 h3 102.Ta6+ Kh5 103.Ta8 Kg4 104.Th8 Kg3 105.Ta8
87…Kg6 88.Kd6 Td4+ 89.Kc7 Te4 90.Kd8 Sf5 91.Tg8+ Kh7 92.Tf8 Sxe7 93.Tf6 Sg6 94.Tf7+ Kg8 95.Tf1 Kg7 96.Th1 h4 97.Kc8 Se7+ 98.Kd7 Sf5 99.Kc6 Kg6 100.Kd5 Te8 101.Ta1 Kxg5 102.Tg1+ Sg3 103.Kc6 Th8 104.Kd7 Kg4 105.Tc1 Th7+ 106.Ke8 h3 107.Tc4+ Kg5 108.Tc3 Th8+ 109.Kd7 Kg4 110.Ke6 Th6+ 111.Ke5
-+ (-7.02) Tiefe: 50/60 00:10:13 302mN
Auswertung der Position durch den Mephisto Berlin 68000 (Blitzschachstufe): Brettgerät von 1992
87…Kg6! (+0,57 Bewertung der Ausgangsstellung) Der Schachcomputer findet zwar den Schlüsselzug, zieht aber in der Bewertung noch die Handbremse an. Rechentiefe reicht nicht aus, die Gewinnstellung wird dadurch nicht wirklich erkannt. Jedenfalls noch nicht.
88.Ke6 88…Te4+ (88…Sf5 89.Lf6 89…Te4+ 90.Le5 -1,12 90…Sg7+ +1,18 91.Kd5 91…Se8 92.Kxe4 92…Kxg5 93.Kf3 93…Kf5 94.Ld4 94…Sd6 +0,86) 89.Kd7 Sf5 90.Ld8 90…Txe8 91.Kxe8 h4 Der h-Freibauer entscheidet eindeutig den Rest der Geschichte. 92.Kd7 h3 93.Lc7 Kxg5 94.Ke6 Kg4 95.Lh2 Sg3 96.Kf6 Kf3 (+9.36 Bewertung der Endstellung) Der Mephisto Berlin 68000 spielt die Zugfolge identisch aus – sogar bidirektional. Die Gewinnstellung wird zuletzt klar angezeigt. Außer der Computer hat nicht seine volle Formstärke wie es im zweiten Testdurchgang passiert ist. Dann spielt er im 88. Zug …Sf5 deutlich zu früh und fällt zurück auf die Remisebene. Warum das auch passieren kann? Nicht immer liefert der Suchbaum den erstbesten Zug. Hängt auch mit der sehr kurzen Bedenkzeit auf der Blitzschachstufe zusammen, aber wie gut der Mephisto hier seine Sache auch machen kann, ist jedenfalls beachtlich. Die Möglichkeit für eine Fehlabzweigung dieser Art ist auf der Turnierstufe (+/- 2100 Elo) natürlich weniger gegeben. Das habe ich in dieser Studie aber nicht mehr ausgetestet. Grundsätzlich ist die Spielstärke nicht nur am Schlüsselzug zu messen, sondern teils auch zu welchem Zeitpunkt die Gewinnstellung als solche erkannt wird.
Auswertung der Position – mit diesmal deutlich längerer Bedenkzeit – durch den Mephisto III (Analysestufe) : Brettgerät von 1983
Der Computer findet diesen Zug 87…Kg6 (+0,36) auf der Analysestufe (Level 8) innerhalb von ca. 10 min. Bedenkzeit bei einer Brute-Force-Halbzug-Tiefe von 4 HZ (=Halbzüge) /17 HZ Sel. (=Selektiv) (+0,36 Bewertung nach Kg6). Für den Zug 89…Sf5 benötigt er ca. 33:30 min. Bedenkzeit bei einer Brute-Force-Tiefe von 5 HZ/11 HZ Sel. (+3,65). Die Crux für das kleine Brikett. Jetzt wird auch klarer Vorteil von Schwarz angezeigt. 90.Ld8 wird vom Schachcomputer nicht gefunden, stattdessen gibt er Schach mit 90.Teg8+ (-4,41) für Weiß. Eine Abweichung von der ursprünglichen Linie. 90…Kh7 erfolgt schnell nach einer Brute-Force-Tiefe von 2 HZ/6 HZ Sel., die Bewertung zieht aber erst später korrekt nach. Brute-Force-Tiefe 4 HZ/16 HZ Sel. (+4,67). 91.Tgf8 wird nach Brute-Force-Tiefe von 5 HZ/15 HZ Sel. Bedenkzeit ca. 30 min gespielt. Die Bewertung ist (-4,60). Folgezug 91…Txe7 ging zügig, weil naheliegend. 92.Kc6 nach kurzer Zeit erkannt und blieb auch nach längerer Rechenzeit bei einer Tiefe von 5 HZ Brute-Force/12 HZ Sel. erhalten. Berwertung (-4,66). Logisch, das Stockfish bereits nach 20 sec./Tiefe 30 HZ die Gewinnstellung von Schwarz umfassender bewertet. 92…Kg6 und der Schachcomputer bleibt im Vorteil, auch wenn es nur die 2. Wahl von Stockfish ist, so bleibt der Mephisto trotzdem im Rennen und dessen Bewertung lautet nach weniger als 1 min. auf Brute-Force-Tiefe 2 HZ/20 HZ Sel. (+4,52). 93.Kd5 als nächster Zug, der auch von Stockfish in der Fortsetzung stark gewertet wird. 3 HZ/11 HZ Sel. reichen aus. 93…Kxg5 ist die weitere logische Folge.
94.Kg8+ 94…Kg7 95.Th8 95…h4 96.Ke4 96…Te7+ (+4,64) Vorteilsbewertung für Schwarz
An der Stelle breche ich die weiteren Überlegungen ab, da davon auszugehen ist, das der Schachcomputer hier seine Gewinnstellung hält, wenn auch erheblich zeitverzögert zum Verlauf der regulären Partie. Trotz der Abweichung im 90.Zug wird das Ziel aller Wahrscheinlichkeit nach indirekt erreicht.