Nach 756 Computer-Engine-Partien und weiteren 600 Engine-Engine-Partien liegen die Zusammenhänge weit verstreut wie ein Puzzle, das erst zusammen gesetzt werden muss. Im ersten 756er Durchgang spielten 14 Schachcomputer und 14 Software-Engines, also 28 Teilnehmer ein doppelrundiges Turnier. Der Spielablauf war auf automatisch eingestellt was mittels der Emulation möglich war. Die Blitz-Bedenkzeit war auf 5min./+5sec. Zeitplus pro Partie festgelegt. Überschritt ein Schachcomputer minimal die Zeit war das kein Problem, da die Beachtung der Zeitüberschreitung deaktiviert werden konnte. Die Vorgabezeit der Software hat nämlich keinen Einfluss auf die Emulationen, so dass hier geringfügig jongliert werden muss. In der Praxis handelt es sich nur um kleine Abweichungen, die aber dadurch einen reibungslosen Turnierdurchlauf ermöglichen. Das Turnierbuch wurde deaktiviert um eine Kollision mit den Emulationen der Schachcomputer zu vermeiden. Für die Software wurde hingegen + 8 MB RAM für Hashtables zugeteilt.
Die folgenden 600 Partien, die einzig von 25 Software-Engines bestritten worden sind, wurden im Schnelldurchgang mit einer Bedenkzeit von 2min./+1sec. Zeitplus pro Partie als Blitzturnier mit eingeschränktem Turnierbuch gespielt. Die RAM Hashtables waren erneut etwas spärlicher auf 8 MB gesetzt. Auch um den Vergleich zum ersten Turnier direkt aufrechtzuerhalten. Die Ergebnistabellen lieferten später außer der Punkteverteilung zudem den Elo-Performancewert, der den unmittelbaren Turniererfolg verdeutlichen soll und in den meisten Fällen von der nominellen Einstiegszahl mehr oder weniger abweichen kann. Die Leistungskurve im ersten Turnier bewegte sich ungefähr zwischen 1600-2600 Elo. Ziel war es ein breites Spektrum aufzustellen. Ausreißer nach oben genauso wie nach unten waren keine unbedingte Seltenheit. Underdogs hatten gelegentlich ihre Möglichkeiten und konnten stellenweise ein Unentschieden herausspielen oder sogar einen Sieg erringen. Im zweiten Turnier, welches zwischen 1900-2900 Elo in etwa angesiedelt war, konnten ähnliche Effekte beobachtet werden.
Engine Bit-Genie 9 (Perf. 2919 Elo)
1,5 : 0,5 (Turnier 2)
Bad Chess Engine 0.4.4 (Perf. 2175 Elo)
1 : 1 (Turnier 1)
Schachcomputer Saitek Risc 2500 (Perf. 2018 Elo)
Ungewöhnlich, zugleich aber auch interessant. Denn immerhin klafft eine Lücke von über den Daumen gepeilt 900 Elo-Punkten Unterschied in der Linie nach oben. Ein Saitek Risc 2500 hätte damit die theoretische Chance, aber selbst in 100 Partien halt nur mehr als Hypothese, oder? Obwohl das in diesem Fall in zwei Runden so passiert ist, wenngleich das zwar der Bad Chess Engine gelungen ist, deren Performance-Abstand jedoch nicht so weit über dem des Saitek Risc lag. Ein Ansatz, dem ich im nächsten Artikel nachgehen möchte. Entscheidend ist mehr, wie solche Ergebnisse zustande kommen. Tendenz dürfte hier eher eine Schwäche in der Programmroutine, Ungenauigkeiten, die sich summieren oder mangelndes Verständnis der Stellung insbesondere sein. Und zwar seitens der Software, die deutlicher Favorit in der Partie war, weniger beispielsweise das Auftrumpfen des Underdogs. Eine Ausnahme wäre eventuell ein etwas mehr an Wissen in einer bestimmten Endspielposition. Alles immer möglich, aber genau der Punkt macht eine weitere Analyse spannend.