Interface: NOVAG Universal Electronic Chessboard
Baujahr: 1996
Verbindung: RJ12 – seriell (25-polig)
Betriebssysteme: DOS 6.22, Windows 3.11, Windows 95/98, DOSBOX 0.74
Zugeingabe: Holz-Magnetsensorbrett
Zugausgabe: 81 Feld-LED´s
DOS – Programme, die mit dem Brett kommunizieren können:
FRITZ 1 + 2 + 3 (Frans Morsch, Elo 1941 /2030 slow486er /2245 P90)
WCHESS 1.03 + 1.05 (Dave Kittinger, Elo 2199 486DX2 /2220 P90)
HIARCS 6.0 (Marc Uniacke, Elo 2336 P90)
HIARCS 7.32 (M. Uniacke) NIMZO 7.32 (C. Donninger) für Windows 95/98 funktioniert grundsätzlich auch, jedoch hatte ich keine Gelegenheit das zu testen. Aus diesem Grund lasse ich das momentan offen.
An das Brett anzuschließende dedizierte Schachcomputer:
NOVAG Sapphire + Sapphire II
NOVAG Diamond + Diamond II
NOVAG Super VIP (per NOVAG Distributor, „Berger“ Interface)
Sowohl im NOVAG Sapphire (1990 Elo) und NOVAG Diamond II (2010 Elo) werkelt bereits das WCHESS-Programm von Dave Kittinger in seinen frühen Versionen. Selbst der NOVAG Super VIP, den er auch programmiert hat, spielt mit ungefähr 1600 Elo ein respektables Schach, das taktisch geprägt ist, wenngleich es im Endspiel erwartungsgemäß Löcher aufweist. Deren Anschluss erfolgt über zwei baugleiche RJ12-Interfaces, die das Universal Board mit den Schachcomputern verbinden. Zu achten ist auf die Schalterstellung seitlich am UCB. Gemäß der BDA ist „eine“ Position des Schalters für die Verbindung zum PC.
Unabhängig davon, ob die genannten Software-Programme im nativen DOS gestartet werden oder über die Verbindung zur DOSBOX hergestellt wird, ist es nötig, vorher den Treiber zu laden, der die Kommunikation zwischen UCB und dem PC ermöglicht. Die Befehle sind vordefiniert und es ist zugleich zwingend, den physischen COM-Anschluss, der verwendet wird, anzugeben. Als Beispiel lautet dieser beim Start von HIARCS 6.0 schlicht „Thiarcs6.exe /1“, wenn man davon ausgeht, dass das UCB mit dem seriellen Interface COM1 am PC verbunden ist. Nachdem der Treiber in den Speicher geladen wurde, kann nun über die Eingabe „Hiarcs6.exe“ im eigentlichen Programmordner die Software gestartet werden. Auch in diesem Fall gilt es eine Geschwindigkeit in der Übertragung von 9600 Baudrate einzustellen. 1 Stopbit und ohne Parität, was aber für die meisten Anwendungen von damals eher der Standard war.
Über die verwendete Technik von NOVAG kann man sich hier streiten. Ging es darum, innovative Ideen auf den Markt zu werfen wurde der Konsument positiv überrascht. Auch die Preislage war angemessen und erschwinglich und es entstanden neue Wege. Etwas weniger zeitgemäß dürfte es gewesen sein, eine Kabelverbindung zu schaffen, die einen veralteten Standard hatte. Eine RJ12-25-polige-serielle Verbindung hatten oftmals nur noch wirklich alte IBM 80386-PC´s. Später war das immer seltener anzutreffen.
So war es nötig zu adaptieren und es entstand mehr Kabelgewirr auf dem Tisch. Um auf den gängigen 9-poligen-seriellen Standard anzuschließen war ein Hardwareadapter nötig. Schwieriger wurde es in den viel späteren Jahren als USB zur Universal-Schnittstelle wurde. Denn zur korrekten Übersetzung der Signale war in aller Regel ein FTDI-Chip unumgänglich, welcher die Daten durchspeisen konnte. Dafür ist es dann ziemlich erstaunlich zu sehen, das es möglich ist, auf einem Windows 10 Laptop die DOSBOX zu starten, lediglich einige Konfigurationsdateien anzupassen und dadurch ein altes NOVAG–UCB wieder zu aktivieren. Die Signale werden übertragen und das Spiel beginnt.
Voraussetzung für solche Projekte bleibt aber stets, dass die alte Verkabelung in einem einwandfreien Zustand vorhanden ist. Denn Ersatz ist nicht nur selten geworden, meist sind die Kabel und Lötstellen in die Tage gekommen, was Ausfälle begünstigt.
Und so lande ich zuletzt wieder bei „Berger Projects“.
Die Hardware-Lösungen, die auf dieser Homepage angeboten werden sind nicht nur sehr durchdacht, sondern auch ein interessanter Lichtblick, gerade wenn es darum geht, durch innovative Produkte, die Funktionen alter Schachcomputer zu reaktivieren oder teils auch zu erweitern.