Endspielstellung – Chennai Grand Masters 2024

Vidit,Santosh Gujrathi – Erigaisi Arjun, Chennai Grand Masters 2024 (0-1)

FEN: 4R3/4B2k/8/4K1Pp/6r1/6n1/8/8 b

Den Code von der 4 weg bis zum b zuletzt markieren, mit STRG+C kopieren, dann im Chessbase Programm mit „Bearbeiten-Einfügen-Stellung einfügen“ und die Stellung steht auf dem Brett. Mit „Partie-Daueranalyse“ Button die Analyse starten: Schwarz am Zug wird dabei erkannt. Diese Information ist in der FEN-Notation enthalten.

Die entstandene Stellung ist nicht nur relativ kompliziert – es macht sie auch zu einem Bewertungskriterium, besonders für die Software-Entwicklungen des letzten Jahrhunderts als der Durchbruch nach oben sich erst abzeichnete.

Ergebnis und Stellungsbewertung durch Stockfish 16 (10 min. Analysezeit): Schachsoftware von 2024

Brettstellung nach 87. Zug (Kxe5). Schwarz zieht und gewinnt.

87…Kg6 88.Kd6 Td4+ 89.Kc7 Te4 90.Kd8 Sf5 91.Tg8+ Kh7 92.Tf8 Sxe7 93.Tf6 Sg6 94.Tf7+ Kg8 95.Tf1 Kg7 96.Th1 h4 97.Kd7 Se5+ 98.Kc7 Sf3 99.Kc6 Sxg5 100.Kd5 Kg6 101.Ta1 h3 102.Ta6+ Kh5 103.Ta8 Kg4 104.Th8 Kg3 105.Ta8

87…Kg6 88.Kd6 Td4+ 89.Kc7 Te4 90.Kd8 Sf5 91.Tg8+ Kh7 92.Tf8 Sxe7 93.Tf6 Sg6 94.Tf7+ Kg8 95.Tf1 Kg7 96.Th1 h4 97.Kc8 Se7+ 98.Kd7 Sf5 99.Kc6 Kg6 100.Kd5 Te8 101.Ta1 Kxg5 102.Tg1+ Sg3 103.Kc6 Th8 104.Kd7 Kg4 105.Tc1 Th7+ 106.Ke8 h3 107.Tc4+ Kg5 108.Tc3 Th8+ 109.Kd7 Kg4 110.Ke6 Th6+ 111.Ke5

-+ (-7.02) Tiefe: 50/60 00:10:13 302mN

Auswertung der Position durch den Mephisto Berlin 68000 (Blitzschachstufe): Brettgerät von 1992

87…Kg6! (+0,57 Bewertung der Ausgangsstellung) Der Schachcomputer findet zwar den Schlüsselzug, zieht aber in der Bewertung noch die Handbremse an. Rechentiefe reicht nicht aus, die Gewinnstellung wird dadurch nicht wirklich erkannt. Jedenfalls noch nicht.

88.Ke6 88…Te4+ (88…Sf5 89.Lf6 89…Te4+ 90.Le5 -1,12 90…Sg7+ +1,18 91.Kd5 91…Se8 92.Kxe4 92…Kxg5 93.Kf3 93…Kf5 94.Ld4 94…Sd6 +0,86) 89.Kd7 Sf5 90.Ld8 90…Txe8 91.Kxe8 h4 Der h-Freibauer entscheidet eindeutig den Rest der Geschichte. 92.Kd7 h3 93.Lc7 Kxg5 94.Ke6 Kg4 95.Lh2 Sg3 96.Kf6 Kf3 (+9.36 Bewertung der Endstellung) Der Mephisto Berlin 68000 spielt die Zugfolge identisch aus – sogar bidirektional. Die Gewinnstellung wird zuletzt klar angezeigt. Außer der Computer hat nicht seine volle Formstärke wie es im zweiten Testdurchgang passiert ist. Dann spielt er im 88. Zug …Sf5 deutlich zu früh und fällt zurück auf die Remisebene. Warum das auch passieren kann? Nicht immer liefert der Suchbaum den erstbesten Zug. Hängt auch mit der sehr kurzen Bedenkzeit auf der Blitzschachstufe zusammen, aber wie gut der Mephisto hier seine Sache auch machen kann, ist jedenfalls beachtlich. Die Möglichkeit für eine Fehlabzweigung dieser Art ist auf der Turnierstufe (+/- 2100 Elo) natürlich weniger gegeben. Das habe ich in dieser Studie aber nicht mehr ausgetestet. Grundsätzlich ist die Spielstärke nicht nur am Schlüsselzug zu messen, sondern teils auch zu welchem Zeitpunkt die Gewinnstellung als solche erkannt wird.

Auswertung der Position – mit diesmal deutlich längerer Bedenkzeit – durch den Mephisto III (Analysestufe) : Brettgerät von 1983

Der Computer findet diesen Zug 87…Kg6 (+0,36) auf der Analysestufe (Level 8) innerhalb von ca. 10 min. Bedenkzeit bei einer Brute-Force-Halbzug-Tiefe von 4 HZ (=Halbzüge) /17 HZ Sel. (=Selektiv) (+0,36 Bewertung nach Kg6). Für den Zug 89…Sf5 benötigt er ca. 33:30 min. Bedenkzeit bei einer Brute-Force-Tiefe von 5 HZ/11 HZ Sel. (+3,65). Die Crux für das kleine Brikett. Jetzt wird auch klarer Vorteil von Schwarz angezeigt. 90.Ld8 wird vom Schachcomputer nicht gefunden, stattdessen gibt er Schach mit 90.Teg8+ (-4,41) für Weiß. Eine Abweichung von der ursprünglichen Linie. 90…Kh7 erfolgt schnell nach einer Brute-Force-Tiefe von 2 HZ/6 HZ Sel., die Bewertung zieht aber erst später korrekt nach. Brute-Force-Tiefe 4 HZ/16 HZ Sel. (+4,67). 91.Tgf8 wird nach Brute-Force-Tiefe von 5 HZ/15 HZ Sel. Bedenkzeit ca. 30 min gespielt. Die Bewertung ist (-4,60). Folgezug 91…Txe7 ging zügig, weil naheliegend. 92.Kc6 nach kurzer Zeit erkannt und blieb auch nach längerer Rechenzeit bei einer Tiefe von 5 HZ Brute-Force/12 HZ Sel. erhalten. Berwertung (-4,66). Logisch, das Stockfish bereits nach 20 sec./Tiefe 30 HZ die Gewinnstellung von Schwarz umfassender bewertet. 92…Kg6 und der Schachcomputer bleibt im Vorteil, auch wenn es nur die 2. Wahl von Stockfish ist, so bleibt der Mephisto trotzdem im Rennen und dessen Bewertung lautet nach weniger als 1 min. auf Brute-Force-Tiefe 2 HZ/20 HZ Sel. (+4,52). 93.Kd5 als nächster Zug, der auch von Stockfish in der Fortsetzung stark gewertet wird. 3 HZ/11 HZ Sel. reichen aus. 93…Kxg5 ist die weitere logische Folge.

94.Kg8+ 94…Kg7 95.Th8 95…h4 96.Ke4 96…Te7+ (+4,64) Vorteilsbewertung für Schwarz

An der Stelle breche ich die weiteren Überlegungen ab, da davon auszugehen ist, das der Schachcomputer hier seine Gewinnstellung hält, wenn auch erheblich zeitverzögert zum Verlauf der regulären Partie. Trotz der Abweichung im 90.Zug wird das Ziel aller Wahrscheinlichkeit nach indirekt erreicht.

Blitzschach WM 2024 – ein Experiment mit Schachcomputern von 1979-1994

Blitzschach-Weltmeisterschaft 2024 (New York)

Modus: 3 min./+2sec increment pro Partie

Spieler: Iwantschuk-Naroditsky

Stellung ab dem 38.Zug (Testvorlage für eine Reihe von Schachcomputern auf Blitzstufe)

Notation: Tg1, bh2, bb3, bd5, Kd6, bb7 (Weiß) bf3, bg4, bh4, bc5, Tf8, Kg8 (Schwarz)

Zur Situation: nach Tg1 ist Schwarz am Zug

38.Tg1 …f2? (Hier vergab Naroditsky eine entscheidende Chance) 38…g3!! 39.hxg3 f2 40.Tf1 hxg3 führt zum Gewinn.) 39.Txg4+Kh7 40.Txh4+? (Hier umgekehrt die Vergabe der Möglichkeit des Gewinns, welcher mit 40.b8D zu erreichen gewesen wäre.) Kg6 41.Tg4+ (Hier ist 41.b8D nicht mehr relevant wegen 41…f1D. Weiß hat keine wirklichen Chancen mehr und kann nicht verhindern, dass er auf Verlust steht. Auch nach Iwantschuks Zug 41.Tg4+ steht Schwarz mit 41…Kf5 trotzdem auf Sieg, aber hier wurde außerdem die Zeit überschritten. Ergebnis: 0-1

Um einen Vergleich mit der vorliegenden Partie zu reproduzieren, war es mir vor allem wichtig, die Bedenkzeit auf Blitzmodus zu stellen. So ist es denkbar, ein Ergebnis zu erhalten, welches ungefähr das widerpiegelt, wo die einstigen Computer leistungstechnisch lagen.

Die hier aufgelisteten Schachcomputer: (scheitern an der korrekten Lösung und ziehen Txh4)

40.Txh4? (Iwantschuk)

(1000-1200 Elo)

Fidelity Chess Challenger Sensory 8

(1201-1400 Elo)

Mephisto II

Chafitz Sargon ARB 2.5

Saitek Chess Champion Mark V

Saitek Chess Champion Mark VI/Philidor

VEB Chess Master Diamond

(1401-1600 Elo)

CXG Super Enterprise

(1601-1800 Elo)

Mephisto MM II

Mephisto B&P

Chafitz Sargon ARB 4.0

Fidelity Super 9 Chess Challenger

Saitek Turbo King

Yeno 532 XL

(1801-2000 Elo)

Mephisto MM IV

Mephisto MM V

(> 2000 Elo)

Fidelity Excel 68020 Mach IV Master 2325

Fidelity Elite Avantgarde V10

Saitek Sparc

Saitek Risc 2500 v 1.04

Eindrucksvoll ist das Spektrum. Es reicht vom Schachcomputer für Gelegenheitsspieler bis hin zum starken Turnierspieler. Als eine Art roter Faden durch die Zeit von damals. Unter Blitzbedenkzeit in der Lage zu sein, das Problem zu lösen? Gelingt nicht wirklich vielen Computern!

Folgende Schachcomputer: (Unterverwandlung auf Blitzstufe)

40. b8K Diese Lösung verliert allerdings auch. Es ist aber zu erwähnen, das die Lösung bei mittlerer Bedenkzeit immerhin gefunden wurde.

(1401-1600 Elo)

Mephisto III

Mephisto MM IA

Mephisto MM IB

(1601-1800 Elo)

Mephisto Glasgow S-III

Folgende Schachcomputer: (finden die Lösung im Blitzmodus)

40. b8D!!

Hier führt die Linie quer durch die Zeiten. Die Besonderheit ist, das sogar einige Geräte von früher imstande waren, das Problem zu lösen. Jedenfalls ein eindrucksvoller Querschnitt.

(1000-1200 Elo)

Novag Chess Champion Super System III

(1201-1400 Elo)

Nach vielen durchgeführten Tests keine

(1401-1600 Elo)

Saitek Maestro A

Novag Constellation

(1601-1800 Elo)

Novag Constellation 3.6

Novag Super VIP

Saitek Blitz

Saitek Turbo Star 432

(1801-2000 Elo)

Novag Super Constellation

Saitek Turbo King II D+

Saitek GK 2100

Saitek Cougar

Mephisto Modena

Mephisto Polgar

Mephisto Academy

Mephisto Milano

(> 2000 Elo)

Berlin Professional 68020

Mephisto Berlin 68000

Mephisto Almeria 32-bit

Mephisto RISC 2

Mephisto MM IV Turbo Kit

Novag Star Diamond

Novag Sapphire

Novag Scorpio 68000

Fidelity Elite Avantgarde V11

TASC Chess System R30 King 2.20

Folgende Schachcomputer: (scheitern an der Lösung und ziehen f2)

38…f2? (Naroditsky)

(1000-1200 Elo)

ACI Boris Diplomat

ACI Boris Diplomat

Saitek Intelligent Chess

Svetlana Electronica IM-05

Novag Super System III

(1401-1600 Elo)

Mephisto III

Fidelity Chess Challenger Sensory 9B

Saitek Companion III

(1801-2000 Elo)

Mephisto MM IV

Mephisto Mega IV

Mephisto Academy

Mephisto Polgar

Novag Emerald Classic

(> 2000 Elo)

Novag Scorpio 68000

Novag Sapphire

Novag Star Diamond

Im ersten Moment ist die Versuchung 38…bf2 groß, aber im Endeffekt verliert es .

38…Tf6 (führt auch zum Verlust)

(1200-1800 Elo)

CXG Chess 2001

FDR La Regence

VEB Chess Master Diamond

Fidelity Chess Challenger Sensory Voice

Fidelity Par Excellence

Chafitz Sargon ARB 2.5

Chafitz Sargon ARB 3.0

Chafitz Sargon ARB 4.0

38…Kf7 (führt auch zum Verlust)

(1700-1900 Elo)

Saitek Blitz

Saitek Turbo King, Turbo King II D+, D++

Novag Super Constellation

38…Td8+ (führt auch zum Verlust)

(1200 Elo)

Mephisto I

38…Tb8 (führt auch zum Verlust)

(1300-1800 Elo)

Mephisto II

Novag Savant II

Saitek Turbo Star 432

Auch andere Züge waren in dieser Stellung augenscheinlich plausibel, aber bei genauerem Rechnen führt keiner dieser zum Ziel. Nur als Erwähnung der Vollständigkeit halber.

Folgende Schachcomputer: (finden die korrekte Lösung im Blitzmodus)

38…g3!!

(1000-1200 Elo)

BREA Intellect-02

Fidelity Chess Challenger Sensory 8

(1201-1400 Elo)

GGM Morphy Edition

GGM Capablanca-S Endgame

Saitek Chess Champion Mark V

Saitek Chess Champion Mark VI/Philidor

(1401-1600 Elo)

Chafitz Sargon ARB 3.5

Fidelity Champion Sensory Chess Challenger

(1601-1800 Elo)

Fidelity Super 9 Chess Challenger

Novag Super VIP

(1801-2000 Elo)

Mephisto MM II

Mephisto Modena

(> 2000 Elo)

Novag Super Forte C

Mephisto Berlin 68000

Mephisto Berlin Professional 68020

Fidelity Excel 68020 Mach IV Master 2325

Fidelity Elite Avantgarde V10

Fidelity Elite Avantgarde V11

TASC Chess System R30 King 2.20

Im unteren Testfeld sind überraschenderweise einige Geräte mit dabei, die den Lösungszug finden. Allerdings ist es bei den höherklassigen Schachcomputern wiederum sehr verschieden. Auffällig dabei war, das jene, die den Umwandlungszug 40.bD8 nicht fanden, sich mit 38…bg3 leichter taten. Beide Situationen waren jeweils für Schwarz oder Weiß in der Partie entscheidend. Trotzdem waren es nur wenige Computer, die tatsächlich beidseitig erfolgreich gespielt hätten.

Folgende Kandidaten unter den Testgeräten spielten die Lösung jedoch in beiden Fällen korrekt aus:

Novag Super VIP (1755 Elo)

Mephisto Modena (1965 Elo)

Mephisto Berlin 68000 (2190 Elo)

Mephisto Berlin Professional 68020 (2275 Elo)

Fidelity Elite Avantgarde V11 (2335 Elo)

TASC Chess System R30 King 2.20 (2365 Elo)

Die Spreizung beträgt über 600 Elopunkte. Einfach ausgedrückt ist die Lösung so nebenbei kein Selbstläufer. Dennoch bleibt es ein Phänomen das ein Schachcomputer von 1979, der Novag Super Chess System III (1110 Elo), den Zug 40.b8D nach wenigen Sekunden gefunden hat, obwohl sogar starke Modelle wie der Saitek RISC 2500 (2240 Elo) dabei fehlschlugen. Gleichermaßen, das der Zug 38.bg3 vom BREA Intellect-02 (1000 Elo) als auch vom Fidelity Chess Challenger Sensory 8 (1115 Elo) ausgespielt wird, ein Novag Star Diamond (2185 Elo) daran aber unrühmlich scheitert.

Selbst Programme, die vom gleichen Programmierer in den Modellreihen fortgesetzt wurden, ziehen oft unterschiedlich. Teils sogar unabhängig von der Spielstärke, auch dann, wenn diese im Folgeprogramm grundsätzlich höher ausfiel. Eine Erklärung dürfte dafür schwer zu finden sein, weil die Elozahl und die Lösung eines Schachproblems nicht unbedingt in einer einzigen Gleichung liegt. Zu erkennen ist dann nur, das wahrscheinlich die Suchalgorithmen der Programme zwischen den Versionen abgeändert worden sind. Gleichzeitig ist es auch bei den starken Geräten unter den Schachcomputern so, das selbst hier der Grat zwischen Erfolg und Scheitern ziemlich schmal ist. Auch ein Auffinden der Lösung verläuft keineswegs linear zur eigentlichen Spielstärke. Weder innerhalb der Modellreihen noch betreffs der reinen Spielstärke (Elo) im direkten Abgleich mit den Produkten der Konkurrenz von Mephisto, Saitek, Novag, Fidelity und vielen mehr.

Übrig bleiben deshalb nur Annahmen, warum es dem einen Schachcomputer gelingt, die Stellungslösung zu finden, dem anderen aber nicht. So wie die Frage, wo die wirklichen Schwerpunkte in der Programmierung gelegen haben. Sei es Vertiefung, wo Schachgebote und Figurenabtäusche möglich sind, ein hohes Wertlegen auf Bauernstrukturen, oder wenn Hashtables die Suche unterstützen. Eine genaue Antwort erhält man trotzdem nicht, da auch nach Ausführung des richtigen Zuges die Bewertung eines Mephisto Berlin 68000 zwar ein (+1,16) ausgibt, den zwingenden Gewinnweg aber kein Schachcomputer im allgemeinen zu diesem Zeitpunkt klar erkennen kann. Selbst die meisten Software-Engines können das innerhalb der Blitzbedenkzeit nicht. Hier gibt selbst Stockfish 16 bei über (+7,06) nach ca. 15sec noch nicht absolute Klarheit, wenn auch erkennbar ist, das Stockfish grundsätzlich auf Gewinn steht. Außer, das es bei etwas längerer Überlegzeit, den Gewinn bis zur Mattstellung erarbeiten kann. Allerdings handelt es sich dabei um eine völlig andere Klasse von Software, die überlegene Rechenfähigkeiten aufweist.

Die Blitzschachpartie während der Blitzweltmeisterschaft in New York 2024 zwischen Wassyl Iwantschuk und Daniel Naroditsky wurde vor allem durch Iwantschuks Fehlgriff (40.Txh4+) statt (b8D) zur tragischen Partie jenes Moments. Das kann auch Großmeistern in extremer Zeitnot passieren. Diese Brettstellung ist auch für Schachcomputer der früheren Generationen kein Standard, den diese ohne Schwierigkeiten meistern, vor allem bei eng gesetzter Bedenkzeit von nur wenigen Sekunden auf der Uhr. Viel eher ist diese Position ein respektabler Prüfstein für Schachprogramme jeder Art, unabhängig wie leistungsfähig oder nicht. Sei es Schachcomputer oder Engine.

Selbst die Fidelity Elite Avantgarde V10 (2165 Elo) wählte den Zug Txh4+. Und dieses legendäre Gerät war es auch, welches einst Anatoli Karpow als erster Computer während eines WM-Kampfes zusätzlich unterstützte. Das später, als die Elite Avantgarde V11 auf den Markt kam, diese einen großen Leistungssprung hinlegte, war vermutlich den Programmanpassungen an die 68040-CPU von Motorola geschuldet. Sonst hätte die Elite Avantgarde V10 zu jener Zeit noch um einiges mehr an Spielstärke aufweisen können. Jedenfalls gelang es von allen Spracklen-Programmen nur der Elite Avantgarde V11 (als einziger Fidelity) sich hier bei der Lösungssuche auszuzeichnen.

Update Schach-WM 2024 – Stellungstest via Schachcomputer

Ein Test mit ungefähr 50 Schachcomputern aus der Zeit von den 70zigern bis in die 90ziger Jahre hinein hat einige Erkenntnisse gebracht. Der Zug Tf2, welchen Ding Liren aus unerklärlichen Gründen gezogen hat, wird selbst von nur wenigen Computern älterer Baujahre ausgespielt. Kommt vor, ist aber doch eher selten der Fall.

Folgende Modelle führen den Zug Tf2 fast als Sofortantwort aus:

Commodore Chess Mate von 1978 (815 Elo)

Novag MK II von 1979 (815 Elo)

Boris Diplomat von 1979 (985 Elo)

Conic Computer Chess von 1980 (1070 Elo)

Mephisto II (3,5Mhz/6,1Mhz) von 1981/1982 (1330/1400 Elo)

Consumenta Chess (ein frühes Ulf Rathsman Programm) von 1982 (1540 Elo)

FDR La Regence TSB 4 (frühes Richard Lang Programm) von 1982 (1700 Elo)

Novag Super VIP (Dave Kittinger) von 1989 (1755 Elo)

Das Spektrum ist zwar beachtenswert und macht es schwierig, spontan den Grund für den Zug zu finden, der Verwunderung auslöste. Außer natürlich bei jenen Geräte aus den 70ziger Jahren, welchen die Fähigkeit einige Züge tief zu rechnen nicht unbedingt zu deren Stärke gehörte, gleichermaßen wie das Verständnis einer Position im allgemeinen.

Soweit so gut.

Viel komplizierter wird es eigentlich in der umgekehrten Situation, läge der Turmzug auf f2 bereits auf dem Brett und es wird nach dem Gegenzug von Schwarz gefragt.

Bekanntlich hat Gukesh D diesen mit dem Zug Txf2 genommen. Witzigerweise gibt es die einen Geräte, die in dieser Stellung mit dem Turm nach a2 ausweichen und dem Abtausch so passiv zustimmen. Die Läufer blieben dann jedoch noch übrig. Oder es wird mit dem Turm auf b1+ Schach gegeben, wodurch die Stellung in der Remisbreite bliebe, eigentlich in beiden Fällen.

Dann gibt es diejenigen, die den Turm wie Gukesh D mit Txf2 abtauschen würden, woraufhin der König automatisch zurückschlägt, die schwarze Fortsetzung dann aber f4 lautet, anstatt den Läufer auf d5 zu spielen, der, wie Gukesh D es tat, den Abtausch der Läufer technisch erzwingt und die Partie somit für Schwarz gewonnen ist. Das tun aber tatsächlich nur wenige der Schachcomputer, unabhängig durch welches Spielstärkespektrum ich gehe. Von den wenigen, welche die Variante von Weltmeister Gukesh D nehmen, sind fast auf jedem Level Geräte dabei, die das so spielen. Offen bleibt, warum zumindest fünf von diesen Geräten in der Lage sind dieses Problem zu lösen.

Jene Ausnahmen also, die das Problem lösen konnten:

VEB Chess Master Diamond aus dem Jahr 1984 (1400 Elo)

Chess Champion Mark V aus dem Jahr 1981 (1465 Elo)

Mephisto MM I aus dem Jahr 1984 (1525 Elo)

CXG Super Enterprise aus dem Jahr 1986 (1660 Elo)

Saitek Turbostar 432 aus dem Jahr 1985 (1770 Elo)

Saitek Risc 2500 aus dem Jahr 1992 (2240 Elo)

Tasc Chess System R30 (King 2.20) aus dem Jahr 1993 (2365 Elo)

Tasc Chess System R40 (King 2.50) aus dem Jahr 1994 (2400 Elo)

Mephisto TM London 68040 aus dem Jahr 1996 (2460 Elo)

Und jetzt jene Geräte, die den grundlegenden Zug … Txf2 zwar spielen, den Gewinn aber nach 56. Kxf2 auslassen und die Partie mit … f5-f4 fortsetzen (= Remis), statt mit dem schwarzen Läufer auf d5 zu antworten:

Chess Champion Mark VI Philidor aus dem Jahr 1982 (1385 Elo)

Mephisto Glasgow S-III aus dem Jahr 1984 (1775 Elo)

Mephisto MM II aus dem Jahr 1985 (1840 Elo)

Mephisto Berlin 68000 aus dem Jahr 1992 (2190 Elo)

Mephisto Berlin Pro London aus dem Jahr 1996 (2280 Elo)

Mephisto Genius 68030 aus dem Jahr 1993 (2340 Elo)

Mephisto TM Lyon 68030 aus dem Jahr 1990 (2295 Elo)

Mephisto TM Vancouver 68030 aus dem Jahr 1991 (2335 Elo)

Novag Super Constellation aus dem Jahr 1984 (1810 Elo)

Novag Scorpio 68000 aus dem Jahr 1991 (2040 Elo)

Novag Sapphire aus dem Jahr 1994 (2145 Elo)

Novag Star Diamond aus dem Jahr 2003 (2185 Elo)

Fidelity Elite Avantgarde V2 aus dem Jahr 1989 (2045 Elo)

Fidelity Elite Avantgarde V9 aus dem Jahr 1989 (2160 Elo)

Fidelity Elite Avantgarde V10 aus dem Jahr 1990 (2165 Elo)

Fidelity Elite Avantgarde V11 166 Mhz aus dem Jahr 2002 (2335 Elo)

Fidelity Designer Mach IV Master 2325 aus dem Jahr 1991 (2125 Elo)

Saitek Turbo King II aus dem Jahr 1988 (1885 Elo)

Saitek GK 2100 aus dem Jahr 1994 (2020 Elo)

Saitek Sparc aus dem Jahr 1993 (2200 Elo)

Das Aufsplitten in Jahrgang und Spielstärke der Schachcomputer allein ist nicht ausreichend um zu einem Ergebnis zu kommen weshalb die Lösung auf der einen Seite gefunden wird und in größerer Anzahl auf der anderen Seite nicht. Nur der Tf2 Zug lässt Eingrenzungen zu. Womit es eine relativ kleine Gruppe von zum Teil tatsächlich alten Modellen ist, die diese Fortsetzung wählt. Was somit wiederum Rückschlüsse zulässt und weitere Analysen dazu vermutlich überflüssig macht.

In der Umkehrung wird es deutlich schwieriger. Denn hier dominiert eine beträchtliche Menge an alten Protagonisten, welche es nicht schafft, die Partie mit Ld5 an der entscheidenden Stelle fortzusetzen. Diese Schnittmenge steht im Widerspruch zu einer kleineren Menge von Computern, die diesen Lösungsweg finden. Vergleicht man zusätzlich den Elo-Durchschnittswert aller Geräte auf beiden Seiten, lässt sich feststellen, dass dieser in einem wenigstens halbwegs gleichwertigen Bereich liegt. Die kleinere Schnittmenge ist mit 1920 Elo Durchschnitt zu werten. Die größere Schnittmenge basiert auf einem Elo Durchschnitt von 2078 Punkten. Strittig ist wahrscheinlich, welche der beiden Gruppen über eine höhere Aussagekraft verfügt. Die größere Einheit hat wahrscheinlich in vielen Dingen mehr Gewichtung, träfen die Geräte in einem Engineturnier zusammen. Die Wahrscheinlich des Turniersieges verbliebe wohl bei der größeren Einheit.

Aber hier ist es die kleinere Einheit, welche die Lösung des Problems nach absolut kurzer Zeit findet und konsequent weiter umsetzt. Jede Antwort auf das Warum ist eher zwiespältig, weil konkrete Datenerhebungen fehlen und der Rest zu viel Spekulation und Theorie bleibt. Subjektiv betrachtet lässt es Zweifel aufkommen an einstiger Werbung wie „erweitertes Endspielwissen“ oder vielen weiteren Anpreisungen. Folgende Grenzen können im allgemeinen schon gezogen werden, nämlich insofern, das die Mephisto Top Module der Neunziger im Endspiel, den früheren Geräten aus den Achtzigern, durchaus in den meisten Stellungstypen überlegen waren. Aber genau betrachtet ist es nicht leicht nachvollziehbar, durch welche Algorithmen das ermöglicht wurde. Weil zeitgleich auch die Hardware Fortschritte machte und sich für den erheblichen Leistungssprung mit verantwortlich zeichnete. Also bleibt vieles an Fragen offen. Diese könnten die Programmierer der jeweiligen Software know-how-technisch vermutlich am besten beantworten.

Ganz davon abgesehen, scheint es eine interessante und umfangreiche Teststellung zu sein.

Schachweltmeisterschaft 2024 – Partie 14, Zug 55. Tf2

Zur Vereinfachung habe ich mich entschlossen, hier nur die präzise Analyse der Computer-Engine einzustellen. Stockfish 16 war deshalb meine Wahl, weil es am effektivsten in dieser Stellung mit der vergleichsweise besten Rechenkapazität gearbeitet hat. Es ist schlicht so, das zahllose, auch zum Teil sehr starke Engines, im entscheidenden Moment den Vorteil von Schwarz zwar schnell erkennen und diesen zugleich auch hoch bewerten, wenn auch total unterschiedlich. Aber das schafft zuletzt keine in dem Sinne absolute Aussagekraft. Denke, das Problem liegt etwas tiefer. Diejenigen Engines, welche die Position nach dem 55. Zug von Weiß durchaus gut verstehen, dürften eher selten anzutreffen sein. In den überwiegenden Fällen ist hier fast ausschließlich reine Rechenkraft gefordert. Denn das im Prinzip eindeutige Ergebnis, womit Schwarz dieses Spiel letztlich gewinnt, liegt hinter dem Horizont der Mehrzahl jener Programme. Das mit dem Zug 55. Tf2, ein zwangsläufig verlorenes Bauernendspiel auf dem Brett vorliegt, ist, jedenfalls im ersten Moment, eher nicht in deren Radius.

Jetzt aber zur letzten und 14. Partie der Schachweltmeisterschaft 2024

Ding, Liren (2728) – Gukesh Dommaraju (2783)

WCC Match 2024 Singapore, 14. Partie, 12.12.2024

Analyse: Stockfish 16

Eröffnung: D02: Damenbauernspiele

1.Sf3 d5 2.g3 c5 3.Lg2 Sc6 4.d4 e6 5.0–0 cxd4 6.Sxd4 Sge7 letzter Buchzug

7.c4 Sxd4 8.Dxd4 Sc6 9.Dd1 d4 10.e3 Lc5 11.exd4 Lxd4 12.Sc3 0–0 13.Sb5 Lb6 14.b3 14…a6= 15.Sc3 Ld4 16.Lb2 e5 17.Dd2 Le6 18.Sd5 b5 19.cxb5 axb5 [Schlechter scheint 19…Lxd5 20.bxc6 Lxg2 21.Kxg2 Dd5+ 22.Kg1 Dxc6 23.Lxd4 exd4 24.Dxd4±] 20.Sf4 exf4 21.Lxc6 Lxb2 22.Dxb2 Schwarz hat neue Doppelbauern: den f4+f7 (hier aber ohne nennenswerten Nachteil)

22…Tb8 23.Tfd1 23…Db6 24.Lf3 fxg3 25.hxg3 b4 26.a4 bxa3 27.Txa3 g6 Überdeckt h5 (d.h. Feld strategisch gut abgedeckt)

28.Dd4 Db5 29.b4 Dxb4 30.Dxb4 Txb4 31.Ta8 Txa8 32.Lxa8 g5 33.Ld5 Lf5 34.Tc1 Kg7 35.Tc7 Lg6 36.Tc4 36…Tb1+ 37.Kg2 Te1 38.Tb4 h5 39.Ta4 Te5 40.Lf3 Kh6 41.Kg1 Te6 42.Tc4 g4 43.Ld5 43…Td6 44.Lb7 Kg5 45.f3 Es geht um e4 45…f5 46.fxg4 hxg4 Schwarz hat einen neuen rückständigen Bauern: den f5 (der ist weniger unterstützt)

47.Tb4 Lf7 48.Kf2 Td2+ 49.Kg1 Kf6 50.Tb6+ Kg5 51.Tb4 51…Le6 52.Ta4 Tb2 53.La8 Kf6 54.Tf4 Ke5 (Remisbreite, also immer noch alles im grünen Bereich)

55.Tf2?? Führt zur Niederlage [55.Ta4= einer der letzten Versuche] (oder Lg2, oder Tf1) Alle diese Züge halten Weiß im Spiel. Ta4 ist unverfänglich (neben vielen Engines zieht diesen auch der Mephisto Milano Pro). Hält jedenfalls die Balance. Lg2 bringt den weißen Läufer aus dem Abseits zurück ins Spiel (die Engine MadChess 2.2 würde beispielsweise die Partie so fortsetzen). Tf1 ist auch nach einer Analyse von Stockfish ohne Probleme spielbar (wäre vom DOS-Genius2-Programm die reguläre Fortsetzung, der Mephisto Berlin 68000 hingegen bevorzugt hier Ta4). Eine Ausnahme bildet die CT800 Version 1.12 (die liegt bei über 2000 Elo). Obschon diese den Zug Tf2 nicht aktiv ausführen würde, bleibt sie in der Analyse bei Tb4 als Antwortzug hängen (damit wäre die Partie ins Remis zurück verflacht) und (Ding Liren hätte sich gefreut) weicht von diesem auch nach einigen Minuten nicht ab. Die korrekte Reaktion Txf2 wird nur in den ersten 10-15 Sekunden als Favorit gerechnet.

Der Grund für das verfrühte Abweichen von der richtigen Lösung würde mich allerdings interessieren.

55…Txf2 [55…Txf2 56.Kxf2 Ld5 57.Lxd5 Kxd5 58.Ke1 Ke5 59.Kd1 f4 60.Ke2 f3+ 61.Ke3 f2 62.Kxf2 Kd4 63.Ke2 Ke4 64.Kf2 Kd3 65.Kg1 Ke3 66.Kg2 Ke2 67.Kg1 Kf3 68.Kh2 Kf2 69.Kh1 Kxg3 70.Kg1 Kh3 71.Kf2 g3+ 72.Kf1 Kh2 73.Ke2 g2 74.Kd3 Kg3 75.Kc4 Kf4 76.Kd4 g1D+ 77.Kd5 Db6 78.Kc4 Ke4 79.Kc3 Dc5+ 80.Kb2 Kd3 81.Kb3 Db5+ 82.Ka2 Kc3 83.Ka1 Db2#] Die vorliegende Analyse bis zum Matt durch das Programm „Stockfish 16“

(tatsächliche Fortsetzung der Partie) 56.Kxf2 Ld5 57.Lxd5 Kxd5 58.Ke3 Ke5 (Ergebnis: 0–1)

Fokussiert auf einen bevorstehenden Tiebreak kam für die Schachgemeinde dieses vorzeitige Ende überraschend. Die Erwartungen lagen zuletzt fast nahezu auf einem 7:7 nach Ausspielen der klassischen Partien. Wie buchstäblich in letzter Sekunde die Situation so fatal kippen konnte, lässt den Außenstehenden eher ratlos zurück. Selbst ein Mephisto Modular mit dem Rechenmodul I, der nur eine Amateurspielstärke von etwas mehr als 1500 Elo aufweist, bevorzugt in dieser Stellung den Zug 55. Lg2 – und der ist definitiv kein Rechenkünstler in Endspielen, von denselben dieser auch nur wenig tatsächliches Verständnis hat. Zu betonen bleibt übrigens trotzdem, das der Modular I und auch nicht wenige andere Schachcomputer der frühen Achtzigerjahre, es fertigbringen, nach anfangs starken Fortsetzungen den Sieg auszulassen oder die Stellung ins Remis verflachen zu lassen – je nachdem.

Gukesh Dommaraju ist jetzt mit 18 Jahren der jüngste Schachweltmeister und gleichzeitig der 18. Amtierende seit 1886).

Congratulation!

Schachprogramme und ihre Ansätze in der Theorie

Warum ein „Stockfish 17“ länger und tiefer rechnet bis ein Matt in beispielsweise 8 Zügen gefunden wird, während Schachprogramme, die spielstärketechnisch deutlich unter dessen Level spielen, dasselbe Matt in 8 Zügen hingegen zum Teil jedoch schneller lösen?

Die Frage, warum stärkere Schachengines wie Stockfish in bestimmten Positionen länger rechnen, um ein Matt in sieben oder acht Zügen zu finden als an sich schwächere Engines, die dies schneller tun, hat mehrere mögliche Erklärungen:

1. Vorgehensweise: Stärkere Schachengines verwenden in der Regel komplexere Suchalgorithmen, die versuchen, verschiedene Faktoren zu berücksichtigen, wie komplexe Strategien und langfristige Pläne. Diese Algorithmen können in bestimmten Positionen dazu führen, dass die Engine mehr Züge und Varianten analysiert, bevor sie die beste Lösung findet.

2. Bewertungsfunktionen: Hochwertige Engines wie Stockfish verwenden ausgeklügelte Bewertungsfunktionen, die tiefere strategische Überlegungen anstellen. Dies kann mehr Rechenzeit in Anspruch nehmen, selbst wenn die Lösung (in diesem Fall Matt in sieben oder acht Zügen) schon frühzeitig sichtbar ist. Schwächere Engines hingegen könnten trivialere Bewertungsfunktionen ansetzen, die mehr auf taktischen Motiven basieren und schneller zu einer Lösung kommen.

3. Pruning und Heuristiken: Die Fähigkeit einer Schachengine, unwichtige Züge frühzeitig abzuschneiden (Pruning), kann variieren. Schwächere Engines könnten auf heuristische Methoden zurückgreifen, die theoretisch schneller zum Erfolg führen, während Stockfish möglicherweise versucht, eine optimalere Lösung zu finden, was mehr Rechenaufwand erfordert und den Blick auf das Wesentliche verstellen kann.

4. Methodik: Die Anzahl der analysierten Züge und deren Komplexität spielt eine große Rolle. Auch wenn ein Matt in sieben oder acht Zügen vorhanden ist, kann die Anzahl der möglichen Varianten und gegenseitigen Antworten, die analysiert werden müssen, enorm groß sein. Stärkere Engines wie Stockfish versuchen oft, alle möglichen Züge sowie die Antworten des Gegners zu berücksichtigen, was in komplexen Stellungen mehr Zeit in Anspruch nehmen kann. Wird die Zugwahl bereits frühzeitig eng eingegrenzt, kann die Mattlinie, je nachdem, zeitiger erkannt werden.

5. Positionale versus taktische Überlegungen: Schlichter programmierte Engines können in bestimmten positionellen Aspekten versagen, während sie in rein taktischen Szenarien, nicht ausschließbar, besser abschneiden und schneller zu einem Sieg kommen können. Es ist möglich, dass sie in einer Position den direkten Gewinnweg effizienter erkennen können, während hingegen Stockfish möglicherweise versucht, die langfristigen Auswirkungen aller Züge oder Varianten zu bewerten.

All diese Faktoren sind entscheidend, wenn Schachengines verschiedene Positionen analysieren und nach einer Lösung streben.

Wir schauen auf eine Schachengine, die nur wenige Knoten pro Sekunde durchforstet um eine Stellung zu analysieren. Vergleicht man das mit einer Schachengine, die weitaus mehr Knoten pro Sekunde in der gleichen Position untersucht, dann tun sich Fragen auf. Was für ein Prinzip steckt dahinter?

Die Anzahl der durchsuchen Knoten pro Sekunde (Nodes per second) ist ein wichtiger, aber nicht der einzig ausschlaggebende Faktor, der die Leistungsfähigkeit einer Schachengine in exakt vordefinierten Positionen beeinflusst.

Wenn eine Schachengine weniger Knoten pro Sekunde durchsucht als eine andere, kann das verschiedene Dinge zugrunde liegen haben:

1. Algorithmus: Unterschiedliche Engines verwenden teils völlig unterschiedliche Suchalgorithmen. Eine Engine könnte einen intelligenteren Algorithmus implementiert haben, der differenzierter sucht, wodurch qualitativ hochwertigere Züge gefunden werden können ohne fast alle Knoten durchsuchen zu müssen.

2. Evaluierung: Eine Engine könnte eine komplexere und scheinbar präzisere Bewertungsfunktion verwenden, die eine tiefere Analyse jeder Position ermöglicht, auch wenn sie weniger Knoten durchsucht. Dies könnte wiederum dazu führen, dass die Engine in der Lage ist, bessere Entscheidungen zu treffen, obwohl sie langsamer arbeitet.

3. Optimierungen: Einige Engines sind besser optimiert, um überwiegend relevante Züge zu betrachten, was ihre Effizienz verbessert. Daraus folgt, dass sie stärker sortiert und weniger Knoten durchsucht, aber dennoch starke Züge finden kann.

4. Depth vs. Breadth: Eine Engine könnte in bestimmten Stellungstypen sehr tief suchen, während die zweite Herangehensweise eine breitere Suche anstrebt, dafür aber viele Varianten stark cutted. Das Ergebnis kann somit sein, dass eine Engine weniger Knoten durchsucht, aber infolge zweier Denkansätze eine durchaus tiefe strategische Analyse bietet und die Fehlerquote erheblich verringert.

5. Parallelisierung: Einige Engines nutzen parallele Verarbeitung, was ihre Fähigkeit erhöht, mehr Knoten gleichzeitig zu durchsuchen. Wenn eine Engine bei Nutzung von Parallelverarbeitung auf eine puristische Hardware oder eine weniger effektive Parallelisierungsstrategie angewiesen ist, könnte ihre Knotenrate geringer sein. Hier ist vor allem die Leistungsfähigkeit eines Rechners entscheidend.

Insgesamt bedeutet eine niedrigere Anzahl an zu durchsuchenden Knoten pro Sekunde nicht unbedingt, dass eine Engine grundsätzlich schwächer ist. Es könnte darauf hinweisen, dass die Engine ganz andere Prioritäten und Strategien verwendet, was zu unterschiedlichen Ergebnissen führen kann. In der Schach-Engine-Analyse ist es vor allem wichtig, die Ergebnisse und die Qualität der Züge mit anderen Engines, die zur Verfügung stehen abzugleichen.

Die Tiefenanzeige einer Schachengine, zeigt „16/32“ im Programm an. Was sagt der Wert dieser Tiefe, die eine Schachengine erreicht, allgemein aus?

Und, kann man sagen je tiefer, desto besser? Sind die Angaben zur angezeigten Tiefe immer korrekt, wenn wir den Wert Tiefe „70“ nehmen oder ist das relativ?

Die Tiefenanzeige einer Schachengine, wie z.B. „16/32“, bezieht sich auf die Anzahl der Halbzüge (oder Züge) die die Engine während ihrer Berechnungen berücksichtigt hat. Die erste Zahl (hier 16) gibt die tatsächliche Tiefe an, welche die Engine bis zum aktuellen Zeitpunkt erreicht hat, während die zweite Zahl (hier 32) die maximale Tiefe darstellt, die die Engine zu erreichen versucht oder die sie in ihren Berechnungen vor sich sieht.

Allgemein gesagt, ist eine tiefere Suche tendenziell besser, weil eine Schachengine mehr mögliche Stellungen und Züge unter die Lupe nimmt, was zu einer präziseren Bewertung der Position führen kann. Um nicht zu pauschalieren kommt es allerdings auf einige wichtige Punkte an:

1. Zugannahmen: In der Schachtheorie zeigt sich, dass die Qualität der Bewertungen nicht nur von der Tiefe, sondern auch von der Qualität der Züge abhängt, die bewertet werden. Eine Engine kann tief suchen, aber wenn sie in einem kritischen Moment die falschen Züge in Betracht zieht, kann das Ergebnis suboptimal sein, weil alle weiter fortgeführten Berechnungen sonst relativ sind.

2. Positionelle Einschätzungen: Manchmal sind bestimmte Positionen einfacher und benötigen weniger Tiefe zur genauen Bewertung. In solchen Fällen ist eine sehr tiefe Suche nicht unbedingt signifikanter, sondern kann gegenteilig ins Leere laufen.

3. Rechenressourcen: Die Fähigkeit einer Engine, in höhere Tiefen zu rechnen, ist zwangsläufig von den Rechenressourcen (CPU-Leistung) und dem lokal vorhanden Speicher (RAM) abhängig. Hier bietet die Cloud-Technologie, also das Auslagern auf externe Serverkapazitäten, eine fulminante Möglichkeit zur Ressourcensteigerung.

4. Sinkender Ertrag: Ab einer gewissen Tiefe nimmt selbst bei besten Engines die zusätzliche Wertigkeit der Ergebnisse ab. Es ist nicht immer linear, dass je mehr Tiefe gleich besser bedeutet. Kommt vor, wenn der eingeschlagene Weg trotz schneller Rechnung in die Tiefe nicht das gewünschte Resultat erzielt, weil nicht die richtigen Äste im Suchbaum verfolgt werden und der Schlüsselzug nicht gefunden wird.

Was die Genauigkeit der angezeigten Tiefe angeht, so sind die Werte in der Regel zuverlässig, aber sie können nicht immer direkt miteinander verglichen werden – etwa eine Tiefe von 70 ist nicht zwangsläufig „besser“ als eine Tiefe von 30.

Der Suchalgorithmus selbst, die verwendete Eröffnungsbibliothek oder die Stellung, die gerade analysiert wird, kann die entsprechenden Suchergebnisse stark variieren lassen. Daher ist die Anzahl der Halbzüge oft eine nützliche, aber nicht alleinige Metrik zur Bewertung der Analysequalität einer Schachengine.

Wie ist es zu erklären, das eine Schachengine „Bikjump 2.01“, 2048 Elo, ein Matt in 8 Zügen leichter finden kann als eine „Bison 9.11“, die schließlich im Grunde exorbitant leistungsstärker spielt und immerhin um die 2745 Elo aufweist?

Die unterschiedliche Leistung von Schachprogrammen wie Bikjump 2.01 und Bison 9.11 kann auf mehrere grundlegende Faktoren zurückgeführt werden.

1. Algorithmus: Moderne Schach-Engines nutzen komplexe Suchalgorithmen, die darauf optimiert sind, große Teile des Schachbretts schnell zu analysieren und die besten Züge zu finden.

Die Schachengine Bikjump 2.01, obwohl diese eine weit niedrigere ELO hat, kann einfacher strukturierte Stellungen in manchen Situationen effektiver analysieren, während die Schachengine Bison 9.11 möglicherweise in erheblich komplexeren Stellungen um ein Vielfaches leistungsstärker ist, aber die einfacheren Lösungen auslassen könnte oder jene anfänglich nicht favorisiert.

2. Heuristische Bewertungsfunktionen: Eine Schachengine kann bestimmte Stellungen heuristisch bewerten und dabei Positionen mit direktem Gewinn für den Gegner nicht rechtzeitig erkennen.

Die Bikjump 2.01 könnte in konkreten Stellungen, in denen ein Mattbild in 8 Zügen möglich ist, eine schnellere Bewertung (Schachgebote, Figuentausch) vornehmen, während das Programm Bison 9.11 aufgrund seiner völlig anders strukturierten Bewertungsalgorithmen (langfristiger) nicht dieselbe Effizienz in diesem Fall hat.

3. Horizonteffekt: gefährlich ist es hier, von der Annahme materieller Vorteile auszugehen, die sich ins Gegenteil verschieben, wenn innerhalb der errechneten Tiefe ein Fehlgriff nicht erkannt wird. Hier sind rechengewaltige Engines im Vorteil, da diese vielfach auf große Tiefe setzen. Engines, die mit einer eher geringen Rechenkapazität agieren, sind in solchen Stellungen anfälliger.

4. Kollisionsproblematik in der Suche: In manchen Fällen können Engines in ihrer Berechnung ineffizient werden. Wenn Bison 9.11 in seiner Suchtiefe zu viel Zeit oder Ressourcen aufwenden muss, um relevante Stellungen zu analysieren, kann dies dazu führen, dass scheinbar Einfaches schlicht übersehen wird.

Zusammengefasst kann man sagen, dass die unterschiedlichen Stärken und Schwächen der beiden Engines in Bezug auf die jeweilige Stellung und den verwendeten Algorithmus für diese Diskrepanz verantwortlich sind. In konkreten Stellungen kann ein schwächeres Programm wie Bikjump 2.01 gelegentlich schneller einen Gewinn herbeiführen, während die stärkere Engine, Bison 9.11, auf allgemeine strategische Prinzipien und langfristige Pläne fokussiert ist.

Blitzschach und Elozahlen

Ich erwähne das, weil Menschen und Maschinen in den Elo-Werten bekanntlich eine mehr oder weniger große Spreizung aufweisen, denn der Faktor Zeit und die Qualität der Züge stehen unvermeidlich im kausalen Zusammenspiel und diese Theorie ist einerseits verständlich und wirft trotzdem Fragen auf.

Magnus Carlsen, die Nummer 1 in der Schachwelt, hat im Blitzschach aktuell die höchste Wertung. Diese liegt über seinen Aktiv-/und Turnierwerten. Bedeutet das jetzt, Magnus Carlsen spielt im Blitzmodus die genaueren, präziseren Züge als bei längeren Bedenkzeiten? Das ergibt grundsätzlich wenig Sinn und muss somit eher relativiert werden. Die teils hier nahezu spiegelverkehrt wirkenden Elozahlen verzerren die tatsächliche Spielstärke aber nicht im eigentlichen Sinn, sondern definieren letztlich nur die jeweiligen Stärken unter Anwendung von verschiedenen Turnierformaten. Die auf diese Weise rechnerisch erreichten Ergebnisse korrelieren schlicht mit der vorgegebenen Zeit.

Wer diese Logik in Frage stellt, der schaue in die einschlägige CCRL-Blitz-Eloliste, wo die derzeit führenden Computer-Engines aufgelistet sind. Hier schlägt sich ein ähnliches Verhältnis nieder. Grundsätzlich liegt es an der Software selbst, nämlich wie sich deren Schwerpunkte definieren. Um nun die jeweilige Stärke zu ermitteln, bleibt wie in anderen Formaten auch, nur eine hohe Anzahl von Partien gegen andere Programme die Lösung. Das damals noch weniger Schachcomputer im Blitzbereich gut aufspielten war ursächlich teils ungenügenden Eröffnungsbibliotheken geschuldet.

Es ist im Prinzip auch eine philosophische Frage, ob ein Programm, das erst bei Turnierbedenkzeit seine relativ beste Leistung zeigt, zwingend zu bevorzugen ist. Sicher hat es seine eigenen Vorteile und spielt was den Stil anbetrifft, eher anders als ein Programm, das seinen Schwerpunkt im Blitz zementiert. Auf der Zwischenebene liegt das Aktiv-/oder Schnellschach, welches sich zunehmend der Beliebtheit erfreut und auch unter Schachcomputern, unabhängig zur Einstufung im Turnier-/ und Blitzschach seine eigene Disziplin hat. Somit kann die Maximalwertung, je nach Programm auch in diesem Segment erreicht werden. Analog zur Schnellschach-/Blitzschachweltmeisterschaft im Schach allgemein. Vereinfacht ausgedrückt, die Stärken unterliegen nur variierenden Verteilungskurven, insofern wann welche Leistung erreicht wird.

In der Schachcomputer-Szene liegen bereits seit langer Zeit die Turnierlisten vor, in denen die Geräte, abhängig von ihrer Bedenkzeit, nach vielen Testdurchläufen eine Elo-Wertung erhielten. Auswertungen der Spielstärke im Blitzmodus existieren nur begrenzt, nicht bei allen Modellen. Nochmals sei kurz erwähnt, das eine Steigerung der Spielstärke grundsätzlich mit dem Faktor Zeit zusammenhängt. Eine Faustregel spricht von +50/+70 Elo bei jeder Verdoppelung der Bedenkzeit. Die Grenzen werden nach oben enger, so dass die Zunahme in Elo relativer wird, einfach weil die Programm-Algorithmen doch von ihrer Suchbaumstruktur begrenzt sind und früher oder später die Schleifen ins Leere laufen. In etlichen Blitzmatches zwischen den Schachcomputern konnte dann somit ermittelt werden, welches Gerät letztlich im Verhältnis zur Konkurrenz stärker abschneidet. Abhängig (Ausgangspunkt 30s/Zug) zur verkürzten Zeit pro Zug (5s/Zug Blitzmodus). Untenstehend aufgeführt in den +/- Werten.

Schachcomputer, die in diesem Segment stark spielen und drei Gegenbeispiele:

TASC Chess Machine 14 Mhz 512 kb The King 2.54 Elo: 2295 +57

MEPHISTO Atlanta SH7034 20 Mhz Elo: 2219 +53

MEPHISTO Risc 2 ARM 2 14 Mhz Elo: 2187 +33

MEPHISTO Milano Pro SH7034 20 Mhz Elo: 2098 +36

FIDELITY Designer 2325 Master 68020 20 Mhz Elo: 2093 +63

MEPHISTO Berlin 68000 12 Mhz Elo: 2024 -66

NOVAG Scorpio 68000 16 Mhz Elo: 2001 +51

MEPHISTO Nigel Short 6502 5 Mhz Elo: 1950 +32

MEPHISTO Super Mondial II 6502 4 Mhz Elo: 1894 +53

MEPHISTO Rebel 5.0 6502 5 Mhz Elo: 1809 +55

MEPHISTO MM V HG550 6502 5 Mhz Elo: 1782 -112

NOVAG Super Constellation 6502 4 Mhz Elo: 1681 -44

Computerschach 4 Jahrzehnte zurück – NOVAG Super Constellation vs MEPHISTO MM II

40 Jahre zurück in die Vergangenheit. Die Mikroschachprozessoren läuteten damals eine goldene Zeit ein. Es waren die ersten Schachcomputer, denen es gelang, langsam aber sicher auf Vereinsspielstärke vorzudringen.

Der Super Constellation wartet mit einer Elozahl von 1811 nach internen Listen auf und hat einen extrem intuitiven Spielstil, der vorwiegend taktisch geprägt ist. Ganz nach seinem Programmierer Dave Kittinger, der seinen Algorithmus PSH nannte „passt sicher halbwegs“. Ironisch gemeint, sicher, aber das Gerät spielt gutes Schach. Übrigens, der Super Constellation erreicht ca. 2038 Elo infolge einer Takterhöhung auf 100Mhz.

Der Mephisto mit seinem integrierten Modul MM II ist eher ein unkonventioneller Gegner, der gleichermaßen taktisch ausgerichtet agiert. Seine Elozahl beläuft sich auf 1834 Punkte. Ulf Rathsman programmierte zu dieser Zeit eines der stärksten Module. Brute-Force im Rechenvorgang, wodurch es auf einer Sockelebene von ca. 6-10 Halbzügen nur sehr wenige Fehler macht. Im Endspiel zeigen sich zwar Fehleranfälligkeiten, doch in der Praxis ist das Programm in diesem Abschnitt des Spiels auch nicht unbedingt leicht zu schlagen.

In seiner Entwicklung ist der Mephisto MM II bis heute nicht stehengeblieben. Viele Jahre später wurde das Modul auf 7,4Mhz getaktet. Das hatte ein Plus von ca. 70 Elopunkte zur Folge. Vor ungefähr 2 Jahren ist es raffinierten Entwicklern gelungen, das Programm auf eine dedizierte FPGA-Platine (Field-Programmable Gate Arrays) zu übertragen, die auf 100Mhz getuned wurde. Und genau jener Schritt, katapulitiert die Software auf ca. 2088 Elo hinauf. Zumal diese Maschine sehr menschenähnlich spielt, ist es meines Erachtens eine doch wesentlich interessantere Herausforderung für Turnierspieler dagegen zu trainieren als eine vergleichsweise abgespeckte Engine-Software zu verwenden, deren reduzierte Spielstärke rein auf Algorithmen basiert. Aber das ist natürlich rein subjektiv zu bewerten.

Die software-technisch verfügbare Emulation des Programms ermöglicht uns eine ca. 3-fache Beschleunigung der Originaltaktung. So werden im Endeffekt über 1900 Elo erreicht. Was ihn faktisch zu einem spannenden Sparringspartner macht. Also, wer seine eigene Elozahl abgleichen will, der hat mit der CB-Emulation nahezu aller früheren Schachcomputer, ein praktisches Werkzeug zur Verfügung.

Jetzt aber zum Vergleich der beiden Schachcomputer auf Turnierstufe. Die Partie ist untenstehend dokumentiert und analysiert. Beide Computer spielen mit originaler Taktfrequenz und Standard-Eröffnungsbuch.

NOVAG SUPER CONSTELLATION – MEPHISTO MM II

Computer Chess Game, Turnierlevel (L6) (L7)

Analayse: Velvet v. 5.2.1

B33: Sizilianisch (Lasker/Pelikan/Sweschnikow-Variante)

1.e4 c5 2.Sf3 Sc6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sf6 5.Sc3 e5 6.Sde2 Lc5 7.Sg3 d6 8.Le2 Le6 9.0–0 letzter Buchzug

9…a6 Es geht um b5 10.Lg5 h6 11.Lxf6 Dxf6 12.Sd5 Der Springer dominiert 12…Dd8 13.Lg4 0–0 14.c3 Verwehrt dem Gegner b4 14…Dd7 [14…Se7!?= ist zu erwägen] 15.Sf5 Dd8 16.b4 Lxf5? [16…La7 17.a4]

17.Lxf5 [17.exf5 und die Waage neigt sich zugunsten von Weiß 17…La7 18.f6 gxf6 19.Df3+-]

17…La7± 18.Dd3 Se7 19.Sxe7+ [19.Tad1 g6 20.Lh3 Sxd5 21.Dxd5 Dc7±] 19…Dxe7 20.Tad1 Tad8 [20…g6!? 21.Lh3 a5=] 21.Dd5± b6 [21…Kh8 22.g3±] 22.a4 Dc7 23.c4 a5 24.bxa5 [24.b5±] 24…bxa5= 25.Tb1 Tb8 26.Tb5 : Tb5xa5. Die Sturmspitze auf b5

26…Lc5 Der Läufer steht auf c5 komfortabel 27.Kh1 Dd8 28.f4 [28.g3!? ist vielleicht stärker] 28…exf4 29.Txf4

29…De7?? danach steht Schwarz schlechter [29…Dg5 sieht noch spielbar aus 30.g3 Tbe8] 30.Lg6± Lb6 (-1,13) Weiß in der aktiveren Stellung

31.Tb1 [31.g3 Db7 32.Lxf7+ Txf7 33.Txb6 Dxb6 34.Txf7 Kh8±] 31…Da7 [31…Db7!? 32.Lxf7+ Txf7 33.Txb6 Dxd5 34.Txb8+ Kh7 35.exd5 Txf4=] 32.Tf3 [32.Tf5 Tb7 33.c5 dxc5+-]

32…Kh8? (-0,84)[32…Db7!? damit wäre Schwarz im Spiel geblieben 33.Lxf7+ Hinlenkung: f7 33…Txf7 34.Txb6 Dxb6 35.Txf7 Db1+ 36.Tf1+ Kh8=]

33.Txf7+- [Schwächer scheint 33.Lxf7 Lc5 34.Tb5 De7±; 33.Dxd6?? der Bauer ist nicht zu nehmen 33…Lc5 34.Txb8 Lxd6 35.Txf8+ Lxf8 36.Txf7 Le7–+] 33…Txf7 34.Dxf7 [34.Lxf7!? Tf8 35.Lg6 De7±] 34…Dxf7± 35.Lxf7 g5 36.g4 [36.g3!?±] 36…Kg7= : Kg7xf7 37.Ld5 Eine wichtige Figur 37…La7

38.Txb8 Lxb8 Ein Läuferendspiel ist entstanden

39.Kg1 La7+ 40.Kf1 Kf6 41.Ke2 Ke5 42.Kf3 [42.Kd3 Kf4 43.h3 Ke5=] 42…Kd4 43.h3 Lb6 44.Le6 Kd3 45.Lf7 La7 46.Ld5 Der Läufer ist hier stark postiert

46…Kd4 47.Kg3 Kc3 48.h4 gxh4+ 49.Kxh4 Le3 50.Kg3 Kb4 : Kb4xa4 51.Kf3 Ld2 52.Ke2 : Ke2xd2 52…Lg5 [52…Lf4 53.Kd3]

53.Kd3= Kxa4 (-1,53) undSchwarz hat einen neuen Freibauern auf a5 54.Kc3? [54.c5 spielt nach wie vor auf Ausgleich [54…Kb4 55.c6=] 54…Lf6+ 55.Kc2 Kb4 56.Kb1 a4 57.Ka2 a3 58.Le6 Le5 59.Lf7 Ld4 60.Ld5 Lc3 61.Le6 Lg7 62.Lf7 Le5 63.Ld5 Ld4 64.Le6 Le3 65.Lf7 Lc5 66.Le6 Kc3

67.Ld5 Kd4 sämtliche Alternativen liegen bei -1,53 (Lf7, Kb1, Lg8, Ka1, Kb3) allerdings findet der Super Constellation keine davon und macht etwas, das den Bauern auf c4 ohne Not aufgibt. 68.Lb7?? (-12,64) Weiß zeigt sich dem Druck nicht mehr gewachsen [68.Lf7]

68…Kxc4–+ 69.Lc8 Kd4 [69…Kd3 sichert den Gewinn 70.Lb7–+]

70.Lf5 Kd3?? ein großes Geschenk von Schwarz, jetzt nur noch -1,00 Rückstand [70…Ke5 und Schwarz hält mühelos den Gewinn] 71.e5+ Kc3

72.e6?? (-7,60)bringt die Probleme zurück [72.exd6 hätte ein -1,00 noch gehalten, Lxd6 73.Ld7]

72…d5 73.Kb1 d4 [73…d4 74.e7 Lxe7 75.Ld7 d3 76.La4 d2 77.Ld1 Kd3 78.Ka2 Ke3 79.Kb1 Kf2 80.Kc2 Lc5 81.Kb3 Ke1 82.Lf3 d1D+ 83.Lxd1 Kxd1 84.Kc4 a2 85.Kxc5 a1D 86.Kd6 Df6+ 87.Kd5 Ke2 88.Kc5 Kd3 89.Kd5 De7 90.Kc6 Kc4 91.Kb6 Dd7 92.Ka6 Kc5 93.g5 hxg5 94.Ka5 Da7#]

Entschieden war das Spiel hier bereits. Der Rest eher Formsache.

74.Le4 d3 75.Lc6 d2 76.La4 Kc4 77.Lc2 Lb4 78.Ka2 Kd5 79.Lb3+ Kd6 80.Kb1 Ke5 81.Ka2 Kf6 82.Kb1 Ke7 83.Kc2 Kf8 84.Kd1 La5 85.Lc4 Ke8 86.Lb5+ Ke7 87.Lc4 Lb4 88.Ld5 Kf6 89.Kc2 Ke5 90.Lc4 Kf4 91.Le2 Ke4 92.Kb3 Le7 93.Kc2 Ke3 94.Ld1 Kf2 95.g5 a2 96.Kb2 Ke1 97.Lf3 hxg5 98.Kxa2 d1D 99.Lxd1 Kxd1 100.Kb3 g4 101.Kc4 g3 102.Kd5 g2 103.Ke4 g1D 104.Ke5 De3+ 105.Kd5 Ke2 106.Kc6 Dxe6+ 107.Kb7 Kd3 108.Kc7 Kd4 109.Kb7 Dd7+ 110.Kb6 Ld8+ 111.Ka6 Df7 112.Kb5 Dc4#

Ergebnis: 0 – 1

Die vorliegende Analyse soll die Entwicklung des Spiels verdeutlichen. Neben der Notation, liegt an entscheidenden Stellen auch die Bewertung der Engine vor.

Die Klammern zeigen die möglichen Varianten auf. Die Kommentare sollen kurz erläutern, wo wie und wann, welche Wege eingeschlagen wurden.

? = schlechter Zug , ?? = grober Fehler

! = guter Zug , !! = perfekter Zug

!? = interessanter Zug, ?! = fragwürdiger Zug

Nur kurz angemerkt. Während längerer Bedenkzeiten im Turniermodus, kann es dann durchaus zur Abwechslung der MEPHISTO MM II sein, welcher, die eigenen Schwachpunkte mit berücksichtigt, den Ausgleich erzielt und in unklaren Stellungen den Punkt gewinnt.

In Blitzschach-Matches erzielt hingegen nicht selten der NOVAG SUPER CONSTELLATION den Vorteil. Die Verteilungskurve ist von daher tendenziell ausgeglichen.

Analyse von Engine-Partien – ein theoretischer Ansatz

Stelle eine Engine-Analyse zur Verfügung, welche die gängige Herangehensweise verschiedener Computerpartien näher betrachten soll. Im Vordergrund steht die Frage wie unerwartete Ergebnisse entstehen, trotz hoher Unterschiede in der Spielstärke. Dafür gibt es wahrscheinlich keine allgemeingültige Antwort. Trotzdem bleibt der Raum für zahlreiche theoretische Ansätze hier in jedem Fall offen.

Game 312

Bad Chess Engine 0.4.4 (2175 Elo) – Bit-Genie 9 (2919 Elo)

2 Minuten/Partie + 1 Sekunden/Zug Chess_Engine_Tournament, DESKT (1.15)

01.02.2024

Analyse: Stockfish 16

B81: Sizilianisch (Keres-Angriff)

1.e4 Buch 0s 1…c5 Buch 0s 2.Sf3 Buch 0s 2…d6 Buch 0s 3.d4 Buch 0s 3…cxd4 Buch 0s 4.Sxd4 Buch 0s 4…Sf6 Buch 0s 5.Sc3 Buch 0s 5…e6 Buch 0s 6.g4 Buch 0s 6…h6 Buch 0s 7.h4 Buch 0s 7…Le7 Buch 0s 8.Lg2 Buch 0s 8…Sc6 Buch 0s 9.g5 Buch 0s 9…hxg5 Buch 0s 10.hxg5 Buch 0s. 10…Txh1+ Buch 0s 11.Lxh1 Buch 0s 11…Sh7 Buch 0s 12.f4 Buch 0s letzter Buchzug

12…Sxd4 +0.12/22 7s 13.Dxd4 +0.22/13 5s 13…e5 +0.31/25 7s 14.fxe5 +0.34/13 5s. 14…Sxg5 –0.34/23 6s 15.Lxg5 +1.10/13 5s 15…Lxg5 –0.41/24 6s. Schwarz verhindert die lange Rochade 16.exd6 +1.10/12 4s. Schwarz hat das Läuferpaar 16…Lf4 –0.29/26 6s. Lf4xd6 17.Dxg7 +0.92/12 4s. 17…Dh4+ 0.00/26 6s 18.Ke2 +0.92/12 4s. Weiß verliert das Rochaderecht 18…Lg4+ 0.00/29 5s 19.Lf3 0.00/12 4s. Lf3xg4 19…Dh2+ 0.00/29 5s 20.Kf1 0.00/13 4s 20…Lxf3 0.00/29 5s 21.d7+ 0.00/13 4s. . . . . .

Ergebnis: ½–½

Eine Computerpartie, die nach 12 Buchzügen und darauffolgenden kurzen taktischen Abwicklungen zügig den Weg ins Remis gefunden hat. Jede Seite hatte zuletzt Kompensation, wodurch ein Gewinnweg als solcher nicht mehr möglich gewesen ist.

Game 612

Bit-Genie 9 (2919 Elo) – Bad Chess Engine 0.4.4 (2175 Elo)

2 Minuten/Partie + 1 Sekunden/Zug Chess_Engine_Tournament, DESKT (2.15) 02.02.2024

Analyse: Stockfish 16

B13: Caro-Kann (Abtausch-Variante 4.c4)

1.e4 Buch 0s 1…c6 Buch 0s 2.d4 Buch 0s 2…d5 Buch 0s 3.exd5 Buch 0s 3…cxd5 Buch 0s 4.c4 Buch 0s 4…Sf6 Buch 0s 5.cxd5 Buch 0s 5…Sxd5 Buch 0s. 6.Sc3 Buch 0s 6…Sc6 Buch 0s 7.Sf3 Buch 0s 7…Lg4 Buch 0s 8.Db3 Buch 0s 8…Sb6 Greift den Isolani d4 an. Buch 0s 9.Le3 +0.73/27 7s 9…Lxf3 +0.10/12 5s 10.gxf3 +0.71/29 7s 10…e6 +0.02/13 5s 11.0–0–0 Buch 0s 11…Le7 Buch 0s 12.d5 Buch 0s 12…exd5 Buch 0s 13.Sxd5 Buch 0s. 13…Sxd5 Buch 0s 14.Txd5 Buch 0s 14…Dc7 Buch 0s 15.Kb1 Buch 0s 15…0–0 Buch 0s 16.f4 Buch 0s. letzter Buchzug

16…Ld6 +0.07/13 5s. Ld6xf4 [16…Tfd8!?=] 17.Dc4 +0.69/25 7s 17…Tfe8 +0.07/13 5s [17…Tfd8 18.Lg2] 18.Lg2 +0.90/26 6s [18.Lh3 De7 19.Thd1 Tad8+-] 18…Te6 +0.10/13 4s [18…Le7!?±] 19.Thd1 +0.95/23 6s 19…Tf6? +0.09/13 4s [19…Td8±] 20.f5+- +1.08/26 6s 20…h6 +0.29/12 4s [20…Lf8 21.Lf4 Dc8 22.Le4+-] 21.Ld2 +1.59/25 5s 21…Lxh2 +0.44/13 4s [21…Le7 22.Lc3 Dxh2+-]

22.Lc3 +2.04/29 5s 22…Td6 –0.16/13 4s 23.Dg4 +2.08/28 5s 23…Se5 –0.05/13 4s 24.Dh4 +2.60/28 5s 24…Txd5 +0.12/12 4s [24…Tb6 wäre gleichermaßen fruchtlos 25.Ld4 (25.Dxh2?! Dxc3 26.Dxe5 Txb2+ 27.Ka1 Dxe5 28.Txe5 Txf2 29.Lxb7 Tb8+-) 25…Dc4 26.De4+-] 25.Lxd5 +3.54/24 5s [25.Txd5?! Sd7=] 25…Sd7 +1.25/14 4s [25…Sf3 rettet die Situation nicht] 26.Lxf3 Le5 27.Lxe5 Dxe5 28.Le4+-] 26.Dh5 +3.85/28 4s 26…Tf8 +1.25/13 3s 27.f6! +3.92/27 4s. Hinlenkung: h8 27…Sxf6 +1.45/13 3s [27…Sxf6 28.Lxf6 Kombination; 27…gxf6 28.Lxf6 Hinlenkung (28.Dg6+ Mattangriff) ] 28.Lxf6 +5.28/27 4s 28…gxf6 +2.54/13 3s. [28…Df4 verlängert das Leiden 29.Lc3 a5+-] 29.Dg6+ +19.21/35 4s 29…Kh8 +3.60/13 3s 30.Dxh6+ +19.60/34 4s. 30…Kg8 +3.60/12 3s 31.Dg6+ +20.22/34 3s 31…Kh8 +4.50/14 3s 32.Dxf6+ +20.22/33 3s 32…Kg8 +4.50/12 3s 33.Dg6+ +22.88/31 3s 33…Kh8 +4.73/14 3s 34.Dh6+ +23.59/34 3s 34…Kg8 +4.73/13 3s 35.Td4 +23.69/35 3s 35…Lf4 +9.82/15 3s 36.Txf4 +24.31/33 3s 36…Dxf4 +9.88/13 3s 37.Dxf4 +24.73/30 3s[37.Dxf4 Kg7 38.Dg5+ Kh7 39.f4 a6 40.f5 Te8 41.Dh5+ Kg8 42.Dxf7+ Kh8 43.Dxe8+ Kg7 44.Df7+ Kh8 45.Dg8#]

Ergebnis: 1–0

Im Rückspiel diesmal ein klarer Sieg der Engine Bit-Genie 9. Die fast ungewöhnliche Leistung aus der ersten Partie konnte die Bad Chess Engine 0.4.4 kein zweites Mal wiederholen. Was fast zu erwarten war, denn zu groß ist der nominelle Unterschied dieser zwei Programme. Unabhängig davon ist es möglich, dass scharfkantige Verwicklungen die Ergebniswahrscheinlichkeiten teils um 180 Grad drehen können.

Game 158

Saitek RISC 2500 v1.04 (2099 Elo) – Bad Chess Engine 0.4.4 (2175 Elo)

5 Minuten/Partie + 5 Sekunden/Zug Engine_Blitz_Tournament, DESKT (1.12) 21.01.2024

Analyse: Stockfish 16

D25: Angenommenes Damengambit

1.Sf3 Buch 11s 1…d5 +0.10/15 15s 2.d4 Buch 5s 2…Sf6 +0.05/16 14s 3.c4 Buch 5s 3…dxc4 0.00/14 14s 4.e3 Buch 5s 4…b5 –0.43/14 14s 5.a4 Buch 5s 5…c6 –0.39/15 13s. letzter Buchzug

6.b3 5s. b3xc4 6…cxb3 –0.67/14 13s 7.axb5 32s. Schwarz hat einen neuen Freibauern: b3 7…Le6 –0.17/14 13s [7…a5!? muss beachtet werden 8.Dxb3 e6] 8.Sc3+- 13s 8…Dc8 –0.68/12 13s [8…a5!? 9.e4 cxb5±] 9.Lb2 16s 9…Sd5 +0.11/13 12s [9…g6 10.Sg5 Lg7 11.Sxe6 Dxe6 12.Le2+-] 10.Tc1 21s 10…Db7 –0.08/13 12s [10…Sb4 11.Le2 Sc2+ 12.Kf1 cxb5 13.d5+-] 11.Se4 19s [11.Sg5 ginge schneller 11…a6 12.bxc6 Sxc6 13.Sxe6 fxe6 14.Sxd5 exd5 15.Dh5+ g6 16.Dxd5 Sd8 17.Dxb7 Sxb7+-] 11…Db6 +0.07/13 12s 12.Sc5 14s 12…cxb5 +0.14/14 11s. [12…Lg4 13.e4 Da5+ 14.Dd2 Dxd2+ 15.Sxd2 Sc7 16.bxc6 e6+-] 13.Sxe6 11s 13…fxe6 +0.23/13 11s 14.Dxb3 14s 14…a6 +0.14/14 11s 15.Ld3 12s [15.e4!? damit würde Weiß es sich noch erleichtern 15…Da5+ 16.Kd1 Da4 17.Dxa4 bxa4 18.exd5 exd5+-] 15…Sd7 +0.05/13 11s [15…Sc6 hilft auch nicht mehr 16.0–0+-] 16.Ta1 19s [16.0–0 machte sofort alles klar 16…g6 17.e4 Lh6 18.exd5 Lxc1 19.Lxc1 Sf6 20.dxe6 0–0+-] 16…Tb8 +0.08/13 11s [16…g6 17.e4 Sf4 18.Lxb5+-] 17.0–0 14s 17…a5 –0.21/14 10s [17…g6 18.e4 Sf4 19.d5+-] 18.Tfc1 5s 18…a4 –0.23/13 10s 19.Da3 10s

[19.Dc2!? und Weiß hätte es noch leichter 19…Sb4 20.Db1 Sxd3 21.Dxd3 Td8+-] 19…g6 –0.21/12 10s 20.e4 14s 20…Sf4 –0.21/13 10s 21.Lf1 14s 21…Lh6 –0.21/12 10s 22.Tab1 28s [22.d5 0–0 23.Tc6+-] 22…Sxg2?? –0.35/13 9s. vergrößert seine Probleme [22…Dd6 23.g3 Dxa3 24.Lxa3 Sd5 25.exd5 Lxc1 26.Txc1 exd5] 23.Lxg2+- 12s 23…Lxc1 –0.28/13 9s 24.Txc1 15s 24…Tf8 –0.34/14 9s 25.e5 14s 25…Tf5 –0.38/13 9s [25…Da5 26.Sg5 Dd2 27.Se4+-] 26.Db4 17s 26…Dd8 –0.24/13 9s 27.La3 14s [27.d5 ist genauer 27…Sb6 28.Dxb5+ Dd7 29.Dxd7+ Sxd7 30.dxe6 Sf8+-] 27…Sf8?? –0.30/13 9s. auch bessere Züge hätten die Partie nicht gerettet. [27…Sb6 28.Dxb5+ Kf7 29.Tb1+-] 28.Sd2 15s [28.d5 lässt dem Gegner kaum Chancen 28…g5 29.d6 exd6 30.exd6 Tf4+-] 28…Tf4? +0.01/14 9s [28…Kf7 29.Se4 Kg7+-] 29.Se4 13s 29…h6 0.00/12 8s [29…Tf5 ist noch eine dünne Chance 30.Dd2 Tc8 31.Txc8 Dxc8+-] 30.d5! 5s. Ablenkung: e7 30…g5 +1.44/13 8s [30…Dxd5 31.dxe7 Ablenkung(31.Dxe7# Mattangriff) ; 30…exd5 31.Sc3 Doppelangriff(31.Sc3 Hinlenkung) ] 31.d6 6s 31…Sg6 +1.34/14 8s 32.Tc7 5s 32…exd6 +1.34/12 8s [32…Kf7 ändert den Lauf der Dinge nicht 33.h3+-] 33.Sxd6+ 5s. 33…Kf8 +1.75/14 8s 34.Sf5+ 9s [34.Dc5 ist der schnellste Weg 34…Se7 35.Da7 b4 36.Txe7 Dxe7 37.Dxb8+ Kg7 38.Lxb4 Dd7+-] 34…Kg8 +1.90/14 8s 35.Sxh6+ 5s 35…Kh8 +2.20/14 8s 36.Sf7+ 8s 36…Txf7 +2.15/14 8s 37.Txf7 5s 37…Kg8 +2.21/14 7s 38.Tf6 19s 38…Sf4 +2.24/14 7s [38…Dd1+ nützt auch nichts mehr 39.Lf1 Sf4 40.De4 Dg4+ 41.Kh1+-] 39.Db1 19s [39.h3 wäre im Gewinnsinne präziser 39…Tc8+-] 39…b4 +2.24/13 7s [39…Dd7 ändert nichts mehr 40.Ld6 a3 41.h3+- (41.Lxb8?? Weiß ist zu gierig 41…a2 42.Df1 Dd4–+) ] 40.Txf4! 14s. Doppelangriff: e6/g8 40…gxf4 +1.33/16 7s. [40…gxf4 41.Dg6+ Doppelangriff; 40…– 41.Dg6+ Mattdrohung] 41.Dg6+ 12s 41…Kf8 +1.10/13 7s 42.Dh6+ 18s 42…Kg8 +1.15/14 7s 43.Dxe6+ 6s 43…Kh8 +1.85/14 7s 44.Dh3+ 18s 44…Kg8 +2.14/14 7s [44…Kg7 ändert nichts am Ausgang der Partie 45.Dg4+ Kh8 46.Lc1+-] 45.Dg4+ 8s 45…Kh8 +1.58/13 7s 46.Lc1 22s 46…b3 +1.43/15 7s [46…Dc7 ist ein letzter Versuch 47.Dh4+ Dh7 48.Dxf4 Tg8+-] 47.Dh5+ 25s 47…Kg8 +1.04/14 7s 48.Dg6+ 10s 48…Kh8 +0.99/14 7s 49.Dh6+ 27s 49…Kg8 +1.10/14 6s 50.Dxf4 7s [50.Lh3 Tb6 51.Le6+ Txe6 52.Dxe6+ Kh7 53.Df5+ Kg7 54.Dxf4 Dd1+ 55.Kg2 Dd5+ 56.Kh3 Kg8 57.Lb2 a3 58.Lxa3 Da8 59.Lb2 Dd5 60.Df5 Dc6 61.Df6 Dc2 62.e6 Df5+ 63.Kg3 Dxf6 64.Lxf6 Kf8 65.Kf4 Ke8 66.h4 b2 67.Lxb2 Kd8 68.h5 Kc7 69.h6 Kb6 70.h7 Ka5 71.h8D Kb6 72.e7 Kb5 73.e8D+ Kb6 74.Dc3 Kb7 75.Dcc6+ Ka7 76.Ld4#] 50…b2= 0.00/14 6s. b2xc1D 51.Dg4+ 16s 51…Kh8 0.00/12 6s 52.Dh5+ 32s 52…Kg8 +0.26/11 6s 53.Lxb2 30s. Doppelangriff: a4/g8. 53…Txb2 0.00/13 6s 54.Dg4+ 11s 54…Kh8 0.00/13 6s 55.Lc6 9s. Lc6xa4 55…Tb3 0.00/15 6s. Der Turm steht aktiv 56.e6 18s 56…a3 +0.28/14 6s 57.Dh5+ 5s 57…Kg7 0.00/13 6s 58.Df7+?? 7s. lässt den Gewinn aus [58.Le4 Dg8 59.Dg4+ Kh8=] 58…Kh8 0.00/13 6s. Schwarz droht Matt [58…Kh6 59.h4 Dd4 60.Df8+ Dg7+ 61.Dxg7+ Kxg7–+] 59.Dh5+= 8s 59…Kg7 0.00/18 6s. Zweifache Stellungswiederholung 60.Le4 24s. Weiß droht Matt 60…Dg8 0.00/13 6s 61.De5+ 15s 61…Kf8+?? 0.00/11 6s. wild schwanken die Waagschalen… [61…Kh6+ war der letzte Versuch 62.Kf1 a2 63.Df6+ Kh5 64.Lf3+ Txf3 65.Dxf3+ Dg4 66.Dd5+ Kg6 67.Dxa2 Dd1+ 68.Kg2 Dg4+ 69.Kf1 Dd1+ 70.Kg2 Dg4+ 71.Kf1=] 62.Kf1+- 5s 62…Ke7 +0.38/13 6s 63.Dc5+ 5s 63…Kf6 +0.15/12 6s 64.Df5+ 5s [64.e7!? erleichterte Weiß die Gewinnführung 64…De6 65.e8S+ Dxe8 66.Df5+ Ke7 67.Dg5+ Kd6 68.Dd5+ Kc7

69.Dxb3 Dxe4 70.Dxa3 Db1+ 71.Kg2 De4+ 72.Df3 Dh7+-] 64…Ke7 0.00/12 6s 65.Dc5+ 5s 65…Kf6 0.00/19 6s 66.h4 21s [66.e7 und Schwarz kann direkt aufgeben 66…De6 67.e8D Dxe8 68.Df5+ Ke7 69.Dg5+ Kd6 70.Dd5+ Kc7 71.Dxb3 Dxe4 72.Dxa3 Db1+ 73.Kg2 Db7+ 74.Df3+-] 66…a2= 0.00/12 6s 67.Dd4+ 7s 67…Ke7 0.00/12 6s 68.Da7+ 8s 68…Kf6 0.00/11 6s 69.Dxa2 15s. . 69…Dxe6 –0.14/13 6s 70.Da1+ 21s 70…De5 0.00/12 5s. De5xa1 71.Dd1 10s. Dd1xb3 71…Tb4 –0.12/13 5s. Tb4xe4 72.Dd8+ 8s 72…Kg7 –0.22/12 5s 73.f3 19s 73…Da1+ –0.27/14 5s 74.Kg2 16s 74…Tb2+ –0.32/15 5s 75.Kh3 11s 75…Df1+ –0.28/14 5s 76.Kg4 19s 76…Dg1+ –0.28/13 5s 77.Kf4 15s 77…Dc1+ –0.32/13 5s 78.Kf5 13s 78…Tb5+ –0.19/13 5s 79.Ld5 11s 79…Dc2+ –0.32/13 5s 80.Ke6 6s 80…Tb6+ –0.48/13 5s 81.Ke5 11s 81…Dc3+ –0.82/13 5s 82.Ke4 12s 82…Tb4+ –0.82/13 5s 83.Kf5 5s. Weiß droht Matt 83…Dd3+ –0.82/12 5s 84.Ke6 6s 84…Dg6+ –0.82/13 5s 85.Kd7 5s 85…Td4 –0.76/14 5s. Td4xd5 86.De7+ 22s 86…Kh8 –0.56/13 5s 87.Dd8+ 19s 87…Kh7 –0.47/15 5s 88.Ke7 11s 88…Dg7+ –0.77/15 5s 89.Kd6 22s 89…Td2 –0.73/13 5s 90.Dg5 17s 90…Dxg5 –0.26/15 5s. Schwarz droht Matt 91.hxg5 7s. 91…Kg6 0.00/25 5s 92.f4 11s 92…Kf5 0.00/21 5s 93.Kc6 11s 93…Th2 0.00/20 5s 94.Kd6 18s 94…Kxf4 0.00/20 5s 95.g6 21s. 95…Tb2 0.00/18 5s 96.g7 17s 96…Tb6+ 0.00/27 5s 97.Lc6 7s 97…Tb8 0.00/28 5s 98.Ke6 8s 98…Tg8 0.00/25 5s. Tg8xg7 99.Kf7 8s 99…Txg7+ 0.00/38 5s. 100.Kxg7 5s

Ergebnis: ½–½

Es wurden zwar nur 5 Züge in der Theorie gespielt. Dafür anschließend ein nahezu durchgehender Schlagabtausch mit vielen unerwarteten taktischen Manövern. Eine Stärke des SAITEK RISC 2500. Die Partie wechselte von der Verlustzone wieder zurück auf Ausgleich. In der Praxis nichts Ungewöhnliches. Auffällig war, dass beide Seiten sich hier wenig nehmen wollten. Die Fehlerlastigkeit ist dann zwar in der Regel größer als bei eher vorwiegend stellungs-technisch angelegten Partien, aber im Unterhaltungswert dafür umso interessanter.

Computer/Engine/Turniere – Chancenverteilung

Nach 756 Computer-Engine-Partien und weiteren 600 Engine-Engine-Partien liegen die Zusammenhänge weit verstreut wie ein Puzzle, das erst zusammen gesetzt werden muss. Im ersten 756er Durchgang spielten 14 Schachcomputer und 14 Software-Engines, also 28 Teilnehmer ein doppelrundiges Turnier. Der Spielablauf war auf automatisch eingestellt was mittels der Emulation möglich war. Die Blitz-Bedenkzeit war auf 5min./+5sec. Zeitplus pro Partie festgelegt. Überschritt ein Schachcomputer minimal die Zeit war das kein Problem, da die Beachtung der Zeitüberschreitung deaktiviert werden konnte. Die Vorgabezeit der Software hat nämlich keinen Einfluss auf die Emulationen, so dass hier geringfügig jongliert werden muss. In der Praxis handelt es sich nur um kleine Abweichungen, die aber dadurch einen reibungslosen Turnierdurchlauf ermöglichen. Das Turnierbuch wurde deaktiviert um eine Kollision mit den Emulationen der Schachcomputer zu vermeiden. Für die Software wurde hingegen + 8 MB RAM für Hashtables zugeteilt.

Die folgenden 600 Partien, die einzig von 25 Software-Engines bestritten worden sind, wurden im Schnelldurchgang mit einer Bedenkzeit von 2min./+1sec. Zeitplus pro Partie als Blitzturnier mit eingeschränktem Turnierbuch gespielt. Die RAM Hashtables waren erneut etwas spärlicher auf 8 MB gesetzt. Auch um den Vergleich zum ersten Turnier direkt aufrechtzuerhalten. Die Ergebnistabellen lieferten später außer der Punkteverteilung zudem den Elo-Performancewert, der den unmittelbaren Turniererfolg verdeutlichen soll und in den meisten Fällen von der nominellen Einstiegszahl mehr oder weniger abweichen kann. Die Leistungskurve im ersten Turnier bewegte sich ungefähr zwischen 1600-2600 Elo. Ziel war es ein breites Spektrum aufzustellen. Ausreißer nach oben genauso wie nach unten waren keine unbedingte Seltenheit. Underdogs hatten gelegentlich ihre Möglichkeiten und konnten stellenweise ein Unentschieden herausspielen oder sogar einen Sieg erringen. Im zweiten Turnier, welches zwischen 1900-2900 Elo in etwa angesiedelt war, konnten ähnliche Effekte beobachtet werden.

Engine Bit-Genie 9 (Perf. 2919 Elo)

1,5 : 0,5 (Turnier 2)

Bad Chess Engine 0.4.4 (Perf. 2175 Elo)

1 : 1 (Turnier 1)

Schachcomputer Saitek Risc 2500 (Perf. 2018 Elo)

Ungewöhnlich, zugleich aber auch interessant. Denn immerhin klafft eine Lücke von über den Daumen gepeilt 900 Elo-Punkten Unterschied in der Linie nach oben. Ein Saitek Risc 2500 hätte damit die theoretische Chance, aber selbst in 100 Partien halt nur mehr als Hypothese, oder? Obwohl das in diesem Fall in zwei Runden so passiert ist, wenngleich das zwar der Bad Chess Engine gelungen ist, deren Performance-Abstand jedoch nicht so weit über dem des Saitek Risc lag. Ein Ansatz, dem ich im nächsten Artikel nachgehen möchte. Entscheidend ist mehr, wie solche Ergebnisse zustande kommen. Tendenz dürfte hier eher eine Schwäche in der Programmroutine, Ungenauigkeiten, die sich summieren oder mangelndes Verständnis der Stellung insbesondere sein. Und zwar seitens der Software, die deutlicher Favorit in der Partie war, weniger beispielsweise das Auftrumpfen des Underdogs. Eine Ausnahme wäre eventuell ein etwas mehr an Wissen in einer bestimmten Endspielposition. Alles immer möglich, aber genau der Punkt macht eine weitere Analyse spannend.

Turnier zum Jahresbeginn

Hier berichte ich von einem kurzen Rundenturnier, das zwischen einem dedizierten Schachcomputer und einigen weiteren Schachprogrammen (Engines) zu Neujahr ausgetragen wurde. Trotz nur wenig gespielter Partien war das Turnier spannend und im Endergebnis teils den Erwartungen zwar entsprechend, aber unabhängig davon auch mit Ausreißern versehen.

Die teilnehmenden Protagonisten waren in diesem Fall:

Mephisto Berlin Professional der einzige Schachcomputer in diesem Turnier. Das Gerät ist eine Legende in der Szene, dessen Weltmeisterschaftsprogramm „Genius 2“ im Jahr 1993 von „Richard Lang“ entworfen und 1994 in den Schachcomputer eingebaut wurde. Die Hardware des Berlin Pro läuft auf einem 68020 Motorola 32-bit Prozessor mit 24 Mhz, 1 MB RAM inkl. Hashtables. Sein Programmspeicher umfasst 256 KB ROM und eine Eröffnungsbibliothek mit 180.000 Halbzügen ist zudem verfügbar.

CT800 V1.12 ist eine der ersten Engine-Versionen, die von Rasmus Althoff programmiert worden ist und zügig mit einer Spielstärke von ungefähr 2200 Elo ins Rennen einsteigen konnte. Taktisch ist dieses Programm hochinteressant. Zudem wurde die Software auch beständig weiterentwickelt und in vielen Details verbessert. Derzeitig findet man die Version 1.45 immerhin im Mittelfeld der CCRL-RANGLISTE. Dort ist sie mit 2734 Elo aufgeführt.

WChess 1.6 ist ein UCI-Engine-Programm von Dave Kittinger. In den Schachcomputern Novag Sapphire und Diamond war bereits die Version 1.01 dieser Software integriert. Die weiteren WChess.xxx-Versionen waren ohne Zweifel Dave Kittingers stärkste Programme, die jemals in einen Schachcomputer von Novag verbaut worden sind. Die Version 1.04 ist Bestandteil des Star Diamond.

Monarch 1.7 ist eine Schach-Engine, die von Steve Maughan programmiert wurde. Diese Software wurde im Jahr 2006 veröffentlicht und hat eine Spielstärke von etwa 2200 Elo. Monarch 1.7 verfügt über eine einfache Mobilitätsbewertung für Läufer und Türme und verwendet Futility Pruning, um die Suche erheblich zu beschleunigen.

BikJump V2.01 ist eine Schach-Engine, welche von Aart Bik programmiert wurde. 2008 wurde sie veröffentlicht und hat eine geschätzte Spielstärke von etwa 2100 Elo.

BikJump V2.01 ist eine UCI-Schach-Engine, die als C+ Software geschrieben wurde. Bekannt ist der Autor unter anderem auch durch die Software „Chess for Android“. Im Bereich der externen Brettanbindung ist von seiner Seite extrem viel passiert.

AICE 0.99.2 ist eine Schach-Engine, die von Anastasios Milikas und Christos Boussios programmiert wurde. Sie wurde im 2006 veröffentlicht und hat eine Spielstärke von etwa 2340 Elo. Sie ist vergleichbar stark mit der Comet B68 und der Horizon 4.4 Engine anhand von Ergebnissen in Turnierlisten.

Basierend auf dem Ratingwert und dem Punkteergebnis im Turnier wurde ein sogenannter Elo-Performance-Wert berechnet, der die temporäre Spielstärke im Verhältnis zur direkten Konkurrenz anzeigt. Alle Engines spielten mit einer 8 MB Einstellung der Hashtables. Um unvorhersehbare, programmtechnische Fehlerlastigkeiten zu vermeiden, wurde die Funktion Pondern deaktiviert.

Den 1. Platz mit 8,5 Punkten belegte die Engine AICE 0.99.2 (2340 Elo) und ein Performance Wert von 2470 Elo wurde erreicht. Mit einem 1:1 Ergebnis gegen die Engine CT800 V1.12 gespielt sowie sich im Anschluss gegen die Engine WChess 1.6 mit 1,5:1 durchgesetzt. In allen anderen Partien konnten die Gegner mit 2:0 deutlich auf Abstand gehalten werden. Für den Turniersieg zuletzt also ausreichend.

Der 2. Platz mit 7,0 Punkten ging an die Engine WChess 1.6 (2325 Elo) einschließlich einem erreichten Performance Wert von 2319 Elo. Gegen die Engine AICE 0.99.2 erreichte sie nur ein 0,5:1,5, gegen die Engine Monarch 1.7 lediglich ein 1:1. Auch gegen das Schlusslicht BikJump 2.01 gab sie einen halben Punkt ab und siegte nur mit einem 1,5:0,5 gegen diese. Insgesamt bestätigte sie ihre Leistung.

Auf den 3. Platz mit 6,0 Punkten kletterte die Engine Monarch 1.7 (2049 Elo) mit einer erstaunlich soliden Leistung und erreichte einen Performance Wert von 2297 Elo. Gegen die Engine AICE 0.99.2 musste sie doppelrundig eine Niederlage mit 0:2 quittieren, gegen die Engine WChess 1.6 erhielt sie mit 1:1 Ausgleich. Gleichermaßen spielte sie auch gegen die Engine CT800 V1.12 unentschieden, also 1:1. Gegen die Engine BikJump 2.01 wie auch gegen den Mephisto Berlin Professional siegte sie mit 2:0. Durch dieses unerwartete Ergebnis war dem Programm Monarch 1.7 der Überraschungsmoment im Turnier gelungen.

Mit 4,5 Punkten belegte die Engine CT800 V1.12 (2220 Elo) und dem erreichten Performance Wert von 2159 Elo den 4. Platz im Mittelfeld. Einige Punkte ließ sie liegen, obwohl sie zwischendrin teils starke Momente zeigte. Das 1:1 gegen die Engine AICE 0.99.2 war herausragend. Gegen die Engines BikJump 2.01 und Monarch 1.7 holte sie zwar Siege, aber nur geteilt, so dass das Resultat auf 1:1 endete. Im Zweikampf mit dem Mephisto Berlin Professional entschied sie das Rennen mit 1,5:0,5 jedoch für sich.

Unser alleiniger Schachcomputer im Turnier, der Mephisto Berlin Professional (2126 Elo), setzte sich mit 2,5 Punkten auf den 5. Platz im unteren Mittelfeld und erkämpfte sich einen Performance Wert von 2021 Elo. Allerdings in einem anspruchsvollen Umfeld. Die Engine BikJump 2.01 verwies er mit zwei Siegen (2:0) auf den letzten Platz. Gegen die Engine CT800 V1.12, die sehr taktisch orientiert ist, sicherte er sich zumindest einen halben Punkt (0,5:1,5). Wie in den vergangenen Turnieren ist der Mephisto Berlin Professional immer fähig, bis zu einem gewissen Grad mitzuhalten. Er ist oft die Komponente, die auch entgegen allen Erwartungen das Zünglein an der Waage sein kann.

Die rote Laterne und den somit 6. Platz traf die Engine BikJump 2.01 (2125 Elo), wodurch sie nur 1,5 Punkte erhielt und mit einem Performance Wert von 1911 Elo das Turnier beenden musste. Ihr war allerdings in einer Partie ein Sieg gegen die Engine CT800 V1.12 (1:1) gegönnt. Und immerhin konnte noch ein weiteres Remis gegen die halt nominell erheblich stärkere Engine WChess 1.6 (0,5:1,5) herausgespielt werden.